„Geschichte Russlands: Vom Mittelalter bis zur Oktoberrevolution“ ist ein informatives Werk des renommierten Historikers Manfred Hildermeier. Seine Forschungen erstrecken sich über Jahrhunderte der russischen Geschichte, von der Kiewer Rus‘ bis zur Sowjetunion, von Iwan dem Schrecklichen bis zu Peter dem Großen. Indem er die Beziehungen Russlands zu Europa durch diese Epochen hindurch verfolgt, zeichnet Hildermeier das Porträt einer Nation, die sich ständig anpasst und neu definiert.
Das Buch beginnt in der Kiewer Rus‘, kurz nach der Invasion durch die Mongolen. Dies markiert den Beginn einer langen Geschichte des Kampfes um Autonomie sowie der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung. Mit der zunehmenden Macht und dem wachsenden Einfluss Russlands, besonders unter Iwan dem Schrecklichen und Peter dem Großen, wird das Land stärker in die europäischen Angelegenheiten integriert, behält aber gleichzeitig seine einzigartige Identität. Diese Identität wird jedoch durch äußere und innere Einflüsse immer wieder in Frage gestellt: von den Napoleonischen Kriegen über den Ersten Weltkrieg bis hin zu Aufständen wie der Oktoberrevolution von 1917.
Es gelingt Hildermeier ausgezeichnet, wichtige politische Ereignisse mit umfassenderen kulturellen Entwicklungen zu verknüpfen – etwa zu zeigen, wie die Leibeigenschaft die russische Gesellschaft veränderte – und auch Themen wie die Zensur in Literatur und Kunst während der späten Kaiserzeit zu erforschen. Er behandelt komplexe Fragen zur Stellung Russlands in Europa und bleibt dabei stets unparteiisch.
Manfred Hildermeier (* 4. April 1948 ) ist ein deutscher Historiker. Er lehrte als Professor für Osteuropäische Geschichte an der Universität Göttingen. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Russlands des 17. bis 20. Jahrhunderts und die Geschichte der Sowjetunion und er hat zahlreiche Bücher über die moderne russische Geschichte geschrieben. Seine Werke haben ihn heute zu einem der führenden Namen in der modernen europäischen Geschichte gemacht.