Madeleine Albrights „Die Hölle und andere Ziele“: Eine Autobiographie im 21. Jahrhundert“ ist ein spannender, offener Bericht über ihr außergewöhnliches Leben. Als Überlebende des Holocaust, als Einwanderin in die Vereinigten Staaten und als erste weibliche Außenministerin hat Albright in ihrem Leben mehr gesehen als die meisten anderen. In dieser Autobiografie erfährt der Leser, wie sie zu einer der einflussreichsten Staatsfrauen Amerikas aufstieg und wie sie trotz aller Hindernisse durchhielt.
Das Buch beginnt mit Albrights Kindheit in der damaligen Tschechoslowakei. Es führt den Leser mit auf ihre Reise nach Amerika als Flüchtling vor dem Holocaust und begleitet sie bei ihrem späteren Aufstieg in der Lokalpolitik in Denver und Washington D.C. Albright schildert ihr Leben mit bemerkenswerten Details und erzählt auch über ihre Kämpfe nach einer schwierigen Scheidung vom ehemaligen US-Senator Joseph Zaleski. Ihre lebendigen Erinnerungen und ehrlichen Reflexionen über sich selbst, ihr Umfeld und ihre politischen Rivalen bieten einen intimen Einblick in die Art und Weise, wie sie während ihrer Amtszeit als Außenministerin unter Präsident Bill Clinton von 1997 bis 2001 einige der größten internationalen Angelegenheiten der Geschichte meisterte.
Im Laufe des Buches gibt Albright persönliche Einblicke in historisch bedeutsame Ereignisse wie die Verhandlungen zwischen Israel und Palästina in Camp David 2000, die NATO-Intervention im Kosovo, die Beziehungen zwischen den USA und China, die Zusammenarbeit mit dem russischen Premierminister Wladimir Putin und den Versuch, Saddam Hussein in Schach zu halten, bevor der 11. September alles veränderte.
Auch wenn sich ein Großteil von Albrights Autobiografie auf internationale Beziehungen konzentriert, werden auch bedeutende Momente im Zusammenhang mit Rechten der Frauen nicht außer Acht gelassen, wie etwa die Tatsache, dass Frauen beim G8-Gipfel der Zugang zu einem Mittagessen nur für Männer verweigert wurde oder dass die Kämpfe gegen patriarchalische Strukturen, wie in Afghanistan während der Taliban-Herrschaft im Jahr 1996.
Madeleine Albright hat eine glanzvolle Karriere hinter sich, die auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Regierungsdienst im Jahr 2001 andauerte. Sie war Professorin an der Georgetown University School of Foreign Service (wo sie auch als Dekanin tätig war), gründete das Albright Institute for Global Affairs am Wellesley College und schrieb mehrere Bücher über Weltpolitik. „Die Hölle und andere Ziele“ ist ein unschätzbarer Beitrag zum Verständnis unserer heutigen Welt.