Sabine Appels „Heinrich VIII. Der König und sein Gewissen“ bietet einen sehr differenzierten Einblick in das Leben des berüchtigten Tudor-Königs. Heinrich VIII., der von 1509 bis 1547 König von England war, ist für viele Dinge bekannt – seine sechs Frauen, von denen er zwei aufs Schafott schickte, seine Herrschaft als Tyrann und Wüstling und vor allem für die Abspaltung von der katholischen Kirche in England. Appels Buch zeigt ihn jedoch weit facettenreicher als nur als den mächtigen Herrscher, dessen Entscheidungen unwiderrufliche Zerstörung verursachten.
Heinrich VIII. war auch ein humanistisch gebildeter Mann, mit vielen Talenten, theologisch versiert und religiös, und vielfach von Gewissensnöten geplagt. Appel stellt die traditionellen Darstellungen Heinrichs VIII. als schurkischen König in Frage und erforscht die Menschlichkeit dieses Mannes, der die Geschichte zu Lebzeiten auf unumkehrbare Weise veränderte. Auf diese Weise stellt Appel das Leben Heinrichs in einen Zusammenhang mit den zeitgenössischen Ereignissen und dem Leben seiner Vorgänger, wie Edward IV. und Elisabeth I.
Die Biografie untersucht außerdem Schlüsselfiguren aus dieser Zeit, die enge Beziehungen zu Heinrich VIII. unterhielten – darunter Thomas More, Erasmus und der frühe Luther – und die ihm bei der Schaffung einer unabhängigen englischen Kirche behilflich waren.
Sabine Appel ist ist eine deutsche Germanistin und Sachbuchautorin. Sie verfasste Biografien über Elisabeth I., Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Nietzsche oder Katharina von Medici. Ihr Buch über Heinrich VIII. vermittelt uns ein nuanciertes Verständnis des Leben und der Zeit eines der berühmtesten Herrscher Englands.