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Putinland: Der imperiale Wahn, die russische Opposition und die Verblendung des Westens von Leonid Wolkow

by BuecherKatze

Mit „Putinland: Der imperiale Wahn, die russische Opposition und die Verblendung des Westens “ legt Leonid Wolkow eine umfassende und brisante Analyse der politischen Situation in Russland unter der Herrschaft von Präsident Wladimir Putin vor. Das Buch basiert auf Interviews mit aktuellen oder ehemaligen hochrangigen Politikern und bietet einen genauen Einblick in das Innenleben des Kremls und seine Außenpolitik.

Leonid Wolkow – der sogenannte „Außenminister der russischen Opposition“ und enger Mitstreiter des Oppositionspolitikers Alexej Navalny – gibt in „Putinland“ dem Leser einen Einblick in die Funktionsweise der russischen Politik, von der mächtigen Bürokratie bis hin zu den Druckmitteln, die Putin einsetzt, um die Kontrolle über sein Volk zu behalten. Das Buch analysiert auch die Beweggründe für einige der aggressivsten außenpolitischen Maßnahmen Russlands, wie den Einmarsch in die Ukraine und die Annexion der Krim.

Die Fokussierung auf Putin macht deutlich, dass der russische Präsident keine individuelle Führungspersönlichkeit ist, sondern vielmehr eine Kraft, die ein einheitliches Vorgehen der anderen führenden Politiker in Moskau bewirkt. In „Putinland“ zeigt uns Wolkow, wie Putin sein eigenes Netzwerk von Loyalisten geschaffen hat, darunter viele aus seiner eigenen Partei, die bereit sind, alles zu tun, was nötig ist, um seine Macht zu stützen. Dazu gehört die Manipulation der Medienberichterstattung zu Propagandazwecken, der Einsatz von Bestechung und Erpressung und die Schaffung eines Systems, in dem Einzelne für Loyalität statt für Leistung belohnt werden.

Wolkow zeichnet ein lebendiges Bild einer gespaltenen Nation, die darum kämpft, ihren Platz in einer sich rasch verändernden Welt zu finden. Er argumentiert, dass viele Russen zwar der autokratischen Herrschaft ihres Präsidenten überdrüssig sind, aber auch Angst haben, sich gegen ihn auszusprechen, weil sie Vergeltungsmaßnahmen oder Gefängnis befürchten. Er erklärt, wie dies zu einem Gefühl der Apathie und Hoffnungslosigkeit unter denjenigen geführt hat, die keinen Ausweg aus Putins Kontrolle sehen.

Insgesamt bietet Leonid Wolkow den Lesern einen augenöffnenden Bericht über das Leben in Putins Russland und liefert entscheidende Hinweise zu den Beweggründen für seine außenpolitischen Entscheidungen. Auch wenn es unangenehm sein mag, sich mit einigen Wahrheiten über das heutige Russland auseinanderzusetzen, ist „Putinland“ eine unverzichtbare Lektüre für alle, die eine ehrliche Analyse dessen suchen, was dort seit 2014 passiert.

Leonid Wolkow ist eine der prominentesten Persönlichkeiten der modernen russischen Politik und sowohl als unverblümter Kritiker von Präsident Wladimir Putin als auch als vehementer Verfechter freier Medienrechte und der Demokratie in seinem Land bekannt. Gemeinsam mit Michail Chodorkowski gründete er 2003 die Bewegung „Offenes Russland „- eine unabhängige Initiative zur Wiederherstellung der Demokratie durch Mobilisierung der Öffentlichkeit – über die in „Putinland“ ausführlich berichtet wird. Außerdem ist er seit 2016 Vorsitzender der Liberaldemokratischen Partei Russlands (LDPR). Seine Arbeit wurde von internationalen Organisationen wie Human Rights Watch und Amnesty International aufgrund seines Engagements für die Verteidigung der Menschenrechte in osteuropäischen Ländern weithin anerkannt. Leonid Wolkow lebt seit 2019 in Litauen.

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