In dem Buch „Über Könige. Versuche einer Archäologie der Souveränität“ beschäftigen sich die beiden Autoren, Marshall Sahlins und David Graeber, mit der Rolle des Königtums in der Geschichte und in der heutigen Gesellschaft. Obwohl Monarchien oft als veraltete Regierungsformen angesehen werden, zeigen die beiden Autoren in ihren Essays auf brilliante Weise, dass Könige auch heute noch eine erstaunliche Bindungskraft und Herrschaftsmacht besitzen, insbesondere in Krisenzeiten.
Sahlin und Graeber analysieren die historische und anthropologische Wirkung von Königen und ihre Rolle als symbolische Repräsentanten von Macht und Autorität. Die Autoren betrachten Königtümer nicht nur als Teil der menschlichen Geschichte, sondern auch als phänomenologisches Sujet, das eng mit grundlegenden Fragen des Verhältnisses zu Göttlichkeit, Fremdheit und Gruppenzugehörigkeit verknüpft ist. So zeigen sie, dass Könige nicht nur religiöse, sondern auch politische Führer sind, die eine wichtige Rolle bei der Festigung des Gemeinwesens spielen.
Das Buch untersucht auch die Ordnungsformen, die sich im Königtum manifestieren, und deren Auswirkungen auf die moderne demokratische Gesellschaft. Die Autoren zeigen auf, dass bestimmte Elemente des Königtums, wie etwa die Symbolismen der Hierarchie und der Autorität, in den modernen demokratischen Staaten immer noch vorhanden sind, auch wenn sie oft anders benannt werden.
Marshall Sahlins war ein amerikanischer Anthropologe, der an der University of Chicago lehrt. Er ist bekannt für seine Arbeit in den Bereichen Kulturgeschichte und Ethnologie und hat zahlreiche Werke über indigene Völker und koloniale Praktiken veröffentlicht.
David Graeber war ein amerikanischer Anthropologe und Aktivist, der an der London School of Economics lehrte. Bekannt wurde er durch das Buch „Schulden: Die ersten 5000 Jahre“, in dem er die historischen Wurzeln des Kapitalismus untersucht.