Theo Sommer ist ein Gigant des deutschen Verlagswesens – er war viele Jahre lang Chefredakteur und Herausgeber der ZEIT, einer der einflussreichsten Zeitungen des Landes. In „Zeit meines Lebens: Erinnerungen eines Journalisten“ erzählt Theo Sommer seine Lebensgeschichte und gibt seinen sehr persönlichen Blick auf die deutsche Geschichte in vier verschiedenen Zeitabschnitten: das Dritte Reich, die Bonner Republik, die DDR und das wiedervereinigte Deutschland.
Sommer war bei einigen der folgenreichsten Momente der deutschen Nachkriegsgeschichte dabei. Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Berichterstattung über wichtige politische Entwicklungen, wie die Auseinandersetzungen zwischen West- und Ostdeutschland im Kalten Krieg. Außerdem baute er Beziehungen zu vielen einflussreichen Persönlichkeiten über die Parteigrenzen hinweg auf – darunter der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt -, die es ihm ermöglichten, die verborgenen Aspekte der deutschen Politik in dieser Zeit aus der Innenperspektive zu beleuchten. In „Zeit meines Lebens“ schöpft er aus diesen Erfahrungen und gibt einen einzigartigen persönlichen Bericht über seine Karriere als Journalist.
Die Memoiren sind in drei Abschnitte unterteilt. Der erste Teil behandelt Sommers Leben und Karriere bis zu seinen Anfängen bei der ZEIT. Der zweite Teil gibt einen Überblick über seine Arbeit bei der Zeitung von 1974 bis zum Jahr 2005, als er als Chefredakteur ausschied. Der dritte Teil enthält Überlegungen zu seinem Vermächtnis bei der ZEIT und wie es den deutschen Journalismus in dieser Zeit geprägt hat.
In jedem Abschnitt malt Sommer mit Worten lebendige Bilder, die jeden Moment wieder zum Leben erwecken – von Interviews mit führenden Politikern der Welt bis hin zu kleineren, aber dennoch bedeutenden Gesprächen mit deutschen Bürgern quer durch alle Gesellschaftsschichten. „Zeit meines Lebens“ ist weit mehr als nur ein weiteres politisches Memoirenbuch, und es ist kein Wunder, dass es von Kritikern als eines der besten Bücher über das moderne Deutschland bezeichnet wurde.
Theo Sommer war einer der führenden politischen Publizisten, der die moderne deutsche Politik über mehrere Generationen hinweg begleitet hat. Er wurde 1930 geboren, studierte Geschichte und politische Wissenschaften in Tübingen und kam 1958 zu Die ZEIT. Von (1973-1993) war er Chefredaktuer, danach Herausgeber an der Seite von Marion Gräfin Dönhoff und Helmut Schmidt (1993-2000) sowie Editor-at-Large (bis 2014). Ab 2013 schrieb er regelmäßig die ZEIT-ONLINE-Kolumne „Fünf vor acht“. Theo Sommer starb 2022 in Hamburg. Seine Erinnerungen „Zeit meines Lebens“ werden als „Glanzstück der politischen Memoirenliteratur“gelobt.