Die Insolvenz des österreichischen Buchgroßhändlers Medienlogistik Pichler-ÖBZ hat in der gesamten Verlagsbranche des Landes eine Schockwelle ausgelöst. Ein Verleger bezeichnete die Situation als „Erdbeben für die gesamte österreichische Verlags- und Buchhandelslandschaft mit noch nicht absehbaren Folgen“ – und es ist klar, warum. Fast achtzig Verlage sind von diesem Zusammenbruch betroffen, darunter vier der fünf großen Publikumsverlage in Österreich.
Diese Nachricht ist besonders erschütternd, wenn man bedenkt, dass die Medienlogistik Pichler-ÖBZ nach ihrem Hauptkonkurrenten, der Kornmarkt Buchauslieferung GmbH & Co KG, nur zweitgrößter Verlag war. Sie wurde 1985 von Edgar Pichler gegründet und bot Dienstleistungen wie Lagerung, Vertrieb und Transport von Büchern für Einzelhändler in ganz Österreich an – Dienstleistungen, die nun durch den Konkurs im Wesentlichen wegfallen.
Unabhängig davon, wie du zu dieser Nachricht stehst, ist eines sicher: Es wird einen massiven Umbruch in der österreichischen Verlagsbranche geben. Vor allem kleinere Verlage werden darunter leiden, da ihnen im Vergleich zu größeren Unternehmen nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung stehen, was bedeutet, dass sie keinen Zugang zu alternativen Vertriebswegen oder anderen Strategien haben, die ihnen helfen könnten, den Sturm zu überstehen.
Dies könnte auch höhere Preise für die Verbraucher/innen beim Kauf von Büchern in lokalen Geschäften oder bei Online-Händlern bedeuten; wenn kleinere Verlage finanziell zu kämpfen haben, könnten sie keine andere Wahl haben, als die Preise zu erhöhen, um sich über Wasser zu halten oder sogar den Betrieb weiterzuführen.
Im Moment ist noch unklar, wie sich die Insolvenz langfristig auf Verlage und Leser/innen auswirken wird. Was wir jedoch wissen, ist, dass mehrere Branchen in Österreich auf die Medienlogistik Pichler-ÖBZ angewiesen sind – Druckereien, Logistikunternehmen und sogar Autor/innen, die auf die Tantiemen ihrer Veröffentlichungen angewiesen sind, drohen Verluste, wenn sich die Lage nicht bald bessert.
Für alle Verlage, die sich in dieser Situation befinden, kann es schwierig sein, neue Wege für den Vertrieb ihrer Bücher zu finden, ohne einen zuverlässigen Lieferanten wie Medienlogistik Pichler-ÖBZ zu haben.
Im Moment sieht es jedoch aus wie eine griechische Tragödie, die sich direkt vor unseren Augen abspielt – nur dass es hier in absehbarer Zeit kein Happy End geben wird, wenn sich nicht bald etwas drastisch ändert. In Zeiten wie diesen müssen wir uns zusammentun und innovative Lösungen finden, bevor noch mehr Schaden angerichtet wird; hoffen wir, dass aus diesem Chaos etwas Gutes entsteht!
Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/banknoten-pleite-armut-erklarung-7927011/