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YOL – Der Weg ins Exilt von Edi Hubschmid

by BuecherFuchs

Das Buch „YOL – Der Weg ins Exil“ von Edi Hubschmid erzählt die bewegende Geschichte seiner Begegnung mit dem bekannten Künstler Yilmaz Güney in den Jahren ab 1980 in der Türkei, nach dem Militärputsch. Die Geschichte handelt von einer außergewöhnlichen Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen den beiden, die bis zum Tod Güneys im Jahre 1984 in Paris andauerte.

Yilmaz Güney war ein faszinierender Mensch, der in der Türkei noch heute ein großes Ansehen genießt. Sein Leben war geprägt von großartigen Erfolgen als Schauspieler und Regisseur, aber auch von langen Gefängnisaufenthalten, Verfolgungen und Flucht aus dem eigenen Land. Edi Hubschmid erzählt in seinem Buch von den verschiedenen Stationen im Leben Yilmaz Güneys und seiner eigenen Erfahrungen mit ihm.

Der Höhepunkt von Yilmaz Güneys Karriere war zweifellos die Auszeichnung seines Films „YOL“ mit der „Goldenen Palme“ beim Filmfestival in Cannes im Jahr 1982. Edi Hubschmid war bei der Entstehung dieses Films als Co-Produzent beteiligt und erlebte hautnah mit, welch schwere Hürden es zu überwinden galt, um den Film überhaupt realisieren zu können. Der Film erzählt die Geschichte von fünf kurdischen Häftlingen, die während eines Hafturlaubs in ihre Heimatorte zurückkehren sollen und dabei mit den unterschiedlichsten Problemen und Herausforderungen konfrontiert werden.

Yilmaz Güney war nicht nur ein begnadeter Filmemacher, sondern auch ein politisch engagierter Mensch, der seine Stimme gegen Ungerechtigkeiten und Unterdrückung erhob. Sein offenes Engagement führte jedoch auch dazu, dass er immer wieder Schwierigkeiten mit der türkischen Regierung bekam und schließlich ins Exil gehen musste.

Edi Hubschmid erzählt in seinem Buch von den vielen Hürden, die Yilmaz Güney in seinem Leben meistern musste und wie er trotz aller Schwierigkeiten immer wieder neue Wege und Lösungen fand. Es ist ein Porträt eines außergewöhnlichen Menschen, der sein Leben dem Kampf für Gerechtigkeit und Freiheit verschrieben hat.

Edi Hubschmid selbst ist ein Schweizer Dokumentarfilmer, Produzent und Autor. Er wurde 1939 in Basel geboren und arbeitete in den 1960er Jahren als Journalist und Schriftsteller. Ab den 1970er Jahren begann er sich auf Dokumentarfilme zu spezialisieren und verfasste zahlreiche Bücher zu verschiedenen Themen. In der Türkei arbeitete er als Co-Produzent an mehreren Filmen mit, darunter auch an „YOL“. Er ist ein Experte auf dem Gebiet der türkischen Kultur und Geschichte und hat in vielen seiner Werke die politischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen des Landes kritisch beleuchtet.

„YOL – Der Weg ins Exilt“ ist ein sehr lesenswertes Buch, das Einblick in das Leben und Werk eines der bedeutendsten Künstler der Türkei gewährt. Es ist die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft zweier Menschen, die sich trotz aller Schwierigkeiten gegenseitig unterstützt und inspiriert haben. Das Buch ist nicht nur ein Porträt eines faszinierenden Menschen, sondern auch ein Zeitdokument, das einen Einblick in die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse einer Zeit gibt, die geprägt war von Gewalt und Unterdrückung. Wer sich für die türkische Kultur, Geschichte und Politik interessiert, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen.

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