Elisabeth I., auch bekannt als die „Jungfrau-Königin“, war eine der großen Monarchinnen der englischen Geschichte. Sie regierte von 1558 bis 1603 als fünfte und letzte Königin der Tudor-Dynastie. Während ihrer Herrschaft stabilisierte sich England nach Jahren der religiösen Unruhen und politischen Wirren. Durch ihre kluge außenpolitische Strategie setzte Elisabeth I. auch ein starkes Zeichen gegen die katholische Macht in Europa.
Das Buch „Elisabeth I. und ihre Zeit“ des deutschen Historikers Jürgen Klein widmet sich der Herrschaft dieser großen Königin und beleuchtet die politischen, sozialen und kulturellen Hintergründe ihrer Zeit. Klein zeichnet ein lebendiges Bild der Elisabethanischen Ära und zeigt, wie Elisabeth durch ihre politische Klugheit und ihren kulturellen Einfluss zahlreiche Entwicklungen vorangetrieben hat.
Klein greift dabei auf umfangreiches Quellenmaterial zurück. Er schildert detailliert die Hintergründe von Elisabeths regierungsinterner wie -externer Politik und zeigt auf, wie die Königin ihre umfangreiche politische Erfahrung und ihr Verständnis für diplomatischen Umgang dazu nutzte, ihren Einfluss in Europa zu stärken. Dabei kommt auch die Liebesgeschichte mit Robert Dudley, dem Earl of Leicester nicht zu kurz. Der Autor untersucht auch die Auswirkungen der päpstlichen Exkommunikation Elisabeths und beschreibt, wie sie durch ihre Toleranzpolitik gegenüber den Katholiken einen Ausgleich erreichte.
England unter Elisabeth entfaltete eine neue kulturelle Blüte, die als Elisabethanisches Zeitalter in die Geschichtsbücher einging. Durch ihre Unterstützung von Dichtern wie William Shakespeare, Ben Jonson und Christopher Marlowe setzte Elisabeth den Grundstein für die englische Literatur, wie wir sie heute kennen. Auch die Theater- und Musikkultur erlebte unter ihrer Herrschaft einen großen Aufschwung.
„Elisabeth I. und ihre Zeit“ ist eine gut recherchierte und gut geschriebene Darstellung einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der englischen Geschichte. Kleins Fähigkeit, politische Entwicklungen in ihrem kulturellen Kontext zu betrachten, macht dieses Buch zu einer wichtigen Quelle für alle, die sich für die Geschichte Europas und insbesondere für die Regierungszeit Elisabeths I. interessieren.
Jürgen Klein, geboren 1945, ist ein deutscher Anglist mit Schwerpunkt anglistische Literaturwissenschaft und Autor zahlreicher Bücher zu historischen und literaturgeschichtlichen Themen.