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Mein letzter Seufzer von Luis Bunuel

by BuecherFuchs

Luis Buñuel war zweifelsohne einer der wichtigsten und innovativsten Filmregisseure des 20. Jahrhunderts. In seiner Autobiographie „Mein letzter Seufzer“, die der Drehbuchautor Jean-Claude Carrière nach langen Gesprächen mit ihm aufgezeichnet hatte, erzählt er auf faszinierende Weise von seinem Leben, seiner Kunst und seinen Begegnungen mit anderen berühmten Persönlichkeiten seiner Zeit.

Das Buch beginnt mit Buñuels Kindheit in Calanda, einem kleinen Dorf in der spanischen Provinz Aragonien. Er beschreibt seine ersten Erfahrungen mit Film und Theater, seine Schulzeit und seine Studienzeit in Madrid und Paris. Dabei wird schnell klar, dass Buñuels Weg zum Film durchaus unkonventionell war und nicht im klassischen Sinne künstlerisch inspiriert.

Doch gerade dies macht das Buch so lesenswert. Buñuel hatte immer eine sehr eigene Perspektive auf die Welt und seine Kunst. Er wollte mit seinen Filmen provozieren und Grenzen ausloten, auch wenn dies oft Missverständnisse und Kritik hervorrief. So erzählt er im Buch auch von den schwierigen Produktionsbedingungen seiner Filme, seinem Kampf gegen die Zensur und seine Auseinandersetzungen mit Produzenten und Schauspielern.

Besonders spannend sind jedoch Buñuels eigene Eindrücke seiner Filme. Er erzählt, welche seiner Werke ihm besonders am Herzen lagen und wie sie entstanden sind. Man spürt dabei seine Leidenschaft und seinen Stolz, aber auch seine Frustration, wenn ein Film nicht so ankam, wie er es sich erhofft hatte. Auch seine Begegnungen mit anderen bekannten Filmemachern wie Salvador Dalí, Federico Fellini oder Luis Garcia Berlanga sind äußerst interessant.

Neben seinen filmischen Erfahrungen spricht Buñuel auch über andere Aspekte seines Lebens. So reflektiert er über das Alter und den Tod, über Erotik und Sexualität und über seine politischen Überzeugungen. Dabei kommen auch seine ambivalenten Gefühle gegenüber der kommunistischen Partei zum Ausdruck, die er einerseits bewunderte, andererseits aber auch kritisierte.

Die Sprache des Buches ist dabei sehr eigenwillig und typisch für Buñuel: mal ironisch, mal humorvoll, oft auch provokant und manchmal selbstironisch. Die Schilderungen seiner Erlebnisse sind dabei sehr bildhaft und können bei Leserinnen und Lesern lebendige Bilder im Kopf entstehen lassen.

„Mein letzter Seufzer“ von Luis Buñuel ist ein äußerst spannendes und lesenswertes Buch, das nicht nur Fans des Regisseurs begeistern wird. Es ist eine faszinierende Lektüre über eine außergewöhnliche Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts, die bis heute nachwirkt. Der Autor selbst hat den Blick auf die Welt und auf das Kino nachhaltig verändert und ist daher auch heute noch von großer Bedeutung.

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