Konfuzius lebte im 6. Jahrhundert vor Christus und gilt bis heute als einer der bedeutendsten Philosophen Chinas. Seine Lehren basieren auf ethischen Grundsätzen und der Vorstellung von Ordnung als der Voraussetzung für Freiheit. Roetz beschreibt in seinem Buch anschaulich, wie Konfuzius das Leben und Handeln eines Menschen betrachtete. Konfuzius plädierte für Tugenden wie Ehrlichkeit, Disziplin und Mäßigung und betonte das Miteinander und den Respekt vor anderen.
Roetz zeigt auf, dass Konfuzius oft falsch verstanden wurde. So sei seine Philosophie weniger als dogmatische Lehre, sondern vielmehr als Geisteshaltung zu verstehen. Konfuzius legte viel Wert auf die Reflexion der eigenen Handlungen und das stetige Streben nach Weiterentwicklung. Damit verbunden war auch die Überzeugung, dass jeder Mensch in der Lage sei, sein eigenes ethisches Handeln zu verbessern.
Wie Roetz aufzeigt, haben die Lehren von Konfuzius einen großen Einfluss auf die chinesische Gesellschaft gehabt. Sie sind bis heute präsent und in der Politik, Bildung und Wirtschaft Chinas verankert. Auch in der westlichen Welt verzeichnen sie einen immer größeren Zulauf, da sie eine Alternative zur rationalen und auf Erfolg orientierten Denkweise des Westens darstellen.
Roetz gelingt es, die komplexe Philosophie des Konfuzianismus in eine verständliche Sprache zu fassen und dem Leser näherzubringen. Er setzt sie mit der abendländischen Philosophie in Verbindung und eröffnet damit neue Perspektiven.
Heiner Roetz ist ein deutscher Sinologe und lehrt als Professor für die Geschichte und Philosophie Chinas an der Ruhr-Universität Bochum. Er hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zum Thema chinesische Philosophie und Kultur veröffentlicht und ist ein Experte auf diesem Gebiet. In “Konfuzius“ zeigt Roetz, dass er nicht nur ein fundiertes Wissen, sondern auch ein Talent für das Vermitteln komplexer Themen hat.