Richard Kadrey ist zurück mit dem neuesten Abenteuer seines magischen Antihelden James „Sandman Slim“ Stark. In „Höllenthron“ müssen wir uns erneut auf eine Reise durch die verworrenen Ebenen zwischen Himmel und Hölle begeben, um die Welt vor dem drohenden Krieg zwischen Gut und Böse zu retten. Der dritte Band aus Kadreys Urban Fantasy-Kultserie ist ein weiteres episches Meisterstück, das mit noch schrilleren Charakteren und einer reicheren Handlung aufwartet.
Das Buch beginnt da, wo der letzte Band aufgehört hat, mit Stark, der sich von seinen jüngsten Abenteuern in San Francisco erholt. Doch Ruhe ist ihm nicht vergönnt, denn bald erfährt er von der Rückkehr Luzifers in den Himmel und dem damit einhergehenden Machtvakuum in der Hölle. In seiner Abwesenheit haben sich fraktionenbildende Dämonen und Engel erhoben, die darauf aus sind, den Thron des Teufels zu besteigen. Stark sieht sich gezwungen, sich in die Hölle zu begeben, um die Richtung des Kriegsdramas zu lenken um die Zukunft von Los Angeles zu sichern.
Was „Höllenthron“ von anderen Urban Fantasy-Romanen abhebt, ist Kadreys mutiger Umgang mit schwierigen Themen. Die Handlung ist voller unangenehmer Szenen von Gewalt, sexueller Anspielungen und dunklen Episoden, die zu einem unglaublich unterhaltsamen Gemisch von Horror und Fantasy verschmelzen. Stark ist ein fortschrittlicher Charakter, der neben seiner kämpferischen Willenskraft auch seine Schwächen zeigt. Er ist ein bisschen wie ein John McClane aus den „Stirb Langsam“-Filmen, ein Actionheld mit Tiefgang und Charme.
Die Welt, die Kadrey in „Höllenthron“ erschaffen hat, ist ebenso komplex und faszinierend wie seine Protagonisten. Wir begegnen einem bunten Ensemble von Figuren, darunter Engel, Dämonen, Ottern, Geister und Hexen. Obwohl das Konzept von Himmel und Hölle oft als Klischee verwendet wird, wirkt Kadreys Interpretation nie abgedroschen. Das besondere an „Höllenthron“ ist, dass Kadrey nicht nur die Tradition der klassischen Fantasy bedient, sondern auch die sozialen und politischen Probleme unserer Welt aufgreift.
Richard Kadrey ist ein US-amerikanischer Schriftsteller, Fotograf und Grafikdesigner. Seine Bestseller-Reihe „Sandman Slim“ erlangte internationale Berühmtheit und wurde von der Kritik gefeiert. In seiner düsteren und surrealen Welt erschafft er Charaktere und Geschichten, die über den Tellerrand hinausschauen und die Leser dazu herausfordern, ihre eigenen Grenzen und Vorurteile zu hinterfragen.
Die „Sandman Slim“-Reihe ist ein brillantes Beispiel dafür, wie man die Themen der Fantasy, des Horrors und der Science Fiction auf neue, subversive Weise behandeln kann. „Höllenthron“ ist das neueste Meisterwerk von Kadrey und zeigt, dass er immer noch ein Genre aufrecht erhalten kann, das manchmal als ausgelutscht gilt. Die buchstäbliche Hölle, die seine Charaktere durchmachen müssen, ist eine Metapher für die dunklen Seiten des menschlichen Geistes und der Gesellschaft. Und obwohl es in diesem Buch um Himmel und Hölle geht, ist „Höllenthron“ vor allem ein Buch über die Menschlichkeit. Sehr lesenswert!
