In dem Buch „Celibidache und Furtwängler“ von Klaus Lang geht es um die bewegende Geschichte zweier großer Dirigenten, die sowohl durch ihre gemeinsame Leidenschaft für Musik verbunden waren als auch durch ihre Unterschiede getrennt wurden. Die zweite, völlig überarbeitete und erweiterte Auflage des Titels präsentiert dem Leser die Erstveröffentlichung der Celibidache-Briefe, die bisher unveröffentlicht waren.
Klaus Lang beschreibt in seinem Buch die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin, als das musikalische Leben trotz des Krieges und der Zerstörung der Stadt weiterging. Die Zukunft der Berliner Philharmoniker war ungewiss, da Wilhelm Furtwängler aufgrund seines politischen Engagements von den alliierten Siegermächten Dirigierverbot erhielt.
Diese „unvollendete Karriere“ ermöglichte einem jungen, talentierten Dirigenten aus Rumänien, Sergiu Celibidache, den Durchbruch. Er übernahm die Führung der Berliner Philharmoniker und etablierte sich schnell als einer der größten Dirigenten seiner Zeit. Celibidache dirigierte allein in seiner ersten Spielzeit 108 Konzerte und freundete sich mit Furtwängler an.
Doch das Verhältnis zwischen den beiden großen Dirigenten wurde durch eine Auseinandersetzung getrübt, die Celibidaches weitere Karriere beeinflussen würde. Klaus Lang dokumentiert in seinem Buch den Verlauf dieser fragilen Beziehung und beschreibt die persönlichen Konflikte zwischen Furtwängler und Celibidache.
Besonders interessant sind die zahlreichen Briefe und Fotos, die die Nachkriegszeit in Berlin und die dramatischste Orchestergeschichte dokumentieren. Die Leserinnen und Leser der ersten Auflage haben lange auf die Veröffentlichung der Celibidache-Briefe gewartet und Klaus Lang erfüllt mit der zweiten Auflage des Titels ihre Erwartungen.
Neben der Darstellung der beiden großen Dirigenten gibt das Buch auch einen Einblick in die Persönlichkeit von Klaus Lang selbst. Lang ist ein ausgewiesener Musikwissenschaftler und Autor, der sowohl durch seine wissenschaftlichen als auch populären Arbeiten bekannt ist. Sein umfangreiches Wissen und seine Liebe zur Musik verleihen dem Buch eine zusätzliche Note und bieten eine einzigartige Perspektive auf die Karrieren von Furtwängler und Celibidache.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Klaus Langs „Celibidache und Furtwängler“ ein faszinierendes und lesenswertes Buch über die Musikgeschichte Deutschlands ist. Es bietet nicht nur wertvolle Einblicke in das Leben der beiden Dirigenten, sondern auch in die historische Zeit des Nachkriegsberlins. Die Veröffentlichung der Celibidache-Briefe ist ein besonderes Highlight des Buches und wird sicherlich begeistern.