In seiner Autobiografie „Soundtrack meiner Kindheit“ nimmt uns Jan Josef Liefers mit auf eine Reise durch sein Leben, beginnend in der DDR und endend mit dem Fall der Mauer. Doch nicht nur das, der Autor verbindet seine persönlichen Erlebnisse mit der Musikszene der ehemaligen DDR und lässt uns somit auch in eine untergegangene Welt eintauchen.
Als Einstieg in sein Buch dient ein Foto von ihm, aufgenommen 1989 am U-Bahnhof Kottbusser Tor. Das Bild zeigt einen jungen Liefers, der seinem heutigen Äußeren in nichts nachsteht. Dennoch geht es im weiteren Verlauf der Autobiografie weniger um das Aussehen des Schauspielers als um seine Erinnerungen und Erfahrungen, die er in seiner Kindheit und Jugend in der DDR gemacht hat.
Besonders hervorzuheben ist Liefers’ enge Verbindung zur Musikszene der DDR. Im „Soundtrack des Lebens“, der sich durch das gesamte Buch zieht, finden sich zahlreiche Liedtexte von Ostmusikern. Dabei ist Liefers nicht nur ein Kenner der Musik seiner Heimat, sondern auch ein aktiver Teil davon. So war er selbst Mitglied einer Amateurband und später Teil der Band „Radio Doria“.
Doch auch abseits der Musik hat Liefers einiges zu erzählen. Seine Erinnerungen führen uns zurück in eine Zeit, in der Kindheit und Familie noch höchsten Stellenwert hatten. Der Autor beschreibt seine Kindergarten- und Schulzeit, erzählt von seiner Mutter und seinem Vater, die ihm die Liebe zur Kunst und Kultur weitergegeben haben.
Besonders berührend sind die Passagen über die Acht-Millimeter-Filme, die Liefers’ Vater ihm kurz vor seinem Tod geschenkt hat. In diesen Filmen hielt der Vater die Lebensmomente seiner Familie fest und schuf somit eine Erinnerung, die Jan Josef Liefers bis heute begleitet.
Doch auch politische Ereignisse finden in Liefers Autobiografie ihren Platz. So beschreibt er die Stimmung in der DDR kurz vor dem Fall der Mauer und die Veränderungen, die in der Folgezeit auftraten. Dabei zeigt er auf, wie stark das Leben in der ehemaligen DDR von politischen Entscheidungen und Entwicklungen beeinflusst wurde.
„Soundtrack meiner Kindheit“ ist eine gelungene Autobiografie, die einen mitnimmt auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Jan Josef Liefers versteht es meisterhaft, seine Erinnerungen und Erfahrungen mit der Musik seiner Heimat zu verknüpfen und somit eine untergegangene Welt lebendig werden zu lassen.
Als bekannter Schauspieler ist Jan Josef Liefers vielen sicherlich ein Begriff. Doch auch abseits der Schauspielerei hat Liefers eine bewegte Karriere hinter sich. Als Musiker war er bereits in den 90er Jahren aktiv und gründete später „Radio Doria“. Zudem ist er als Synchronsprecher tätig und lieh seine Stimme bereits einigen bekannten Figuren. In „Soundtrack meiner Kindheit“ erzählt er nicht nur von seiner Vergangenheit, sondern zeigt auch seine Vielseitigkeit als Künstler.