Natasha Pulleys „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ ist ein fesselndes und fantastisches Buch, das den Leser mit auf eine Reise durch das viktorianische England und das Japan des 19. Jahrhunderts nimmt. Die Geschichte dreht sich um Thaniel Steepleton, einen einfachen Angestellten im Innenministerium, der einem rätselhaften Uhrmacher namens Keita Mori begegnet.
Gleich zu Beginn findet Thaniel auf seinem Kopfkissen eine goldene Taschenuhr und weiß nicht, was er damit anfangen soll. Doch als bei Scotland Yard eine Bombe explodiert, wird ihm klar, dass die Uhr ein Alarmsignal gab und ihm möglicherweise das Leben gerettet hat. Thaniel macht sich auf die Suche nach dem Uhrmacher und findet Mori, einen freundlichen, aber einsamen Mann aus Japan, der etwas zu verbergen scheint.
Pulleys Schreibstil ist elegant und flüssig, und ihr gelingt es meisterhaft, die Atmosphäre des viktorianischen Englands und des Japans des 19. Jahrhunderts lebendig werden zu lassen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und haben Tiefe, und die Handlung ist komplex und sorgfältig konstruiert.
Was das Buch jedoch wirklich auszeichnet, ist seine Mischung aus Geschichte und Fantasy. Pulley entführt den Leser in eine Welt, in der Magie und Wissenschaft nebeneinander existieren. Die Uhr, die Thaniel und Mori miteinander verbindet, ist eine fantastische Erfindung, die den Leser in ihren Bann zieht. Auch die politischen Intrigen, die das England dieser Zeit prägten, spielen eine wichtige Rolle in der Handlung.
Auch die Figuren des Buches sind bemerkenswert. Thaniel ist ein sympathischer Protagonist, der bereit ist, für das zu kämpfen, was er für richtig hält. Mori dagegen ist geheimnisvoll und undurchsichtig, was ihn auf seine eigene Art und Weise faszinierend macht. Die Beziehung zwischen den beiden ist komplex und wird immer spannender, je weiter die Handlung voranschreitet.
Am Ende des Buchs werden viele der losen Enden zusammengeführt, und die Auflösung ist befriedigend und überraschend zugleich. Doch Pulley lässt auch genügend Raum für Spekulationen und Deutungen, was das Buch noch lange nach dem Lesen im Gedächtnis bleiben lässt.
Natasha Pulley ist eine britische Autorin, die sich auf Fantasy-Literatur spezialisiert hat. Sie studierte in Oxford und arbeitete später als Buchhändlerin. Ihr erster Roman, „Der Uhrmacher in der Filigree Street“, wurde von Kritikern hochgelobt und gewann den Betty Trask Award.
Ihr Hintergrund in orientalischen Sprachen und Kulturen spiegelt sich in ihren Büchern wider, insbesondere die Darstellung der japanischen Kultur in „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ ist beeindruckend und authentisch. Eine weitere Besonderheit in dem Buch ist der Fokus auf die präzise Handwerkskunst und Technik, sowie der Einfluss von Magie und Geheimnissen auf das Leben der Menschen.
Insgesamt ist „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ ein herausragendes Buch, das die Leser in eine magische Welt entführt und sie bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht. Natasha Pulleys eleganter Schreibstil und ihre meisterhafte Konstruktion machen das Buch zu einem Must-Read für jeden, der Fantasy-Literatur liebt!