Hanna Schygulla, die weibliche Ikone des deutschen Films, hat mit „Wach auf und träume – Meine Autobiographie“ ihre Memoiren veröffentlicht. Das Buch präsentiert die Innen- und Außenansichten eines Lebens voller unvergesslicher Erfahrungen, geschildert aus der Perspektive einer klugen und nie eitlen Frau, die im Verlauf ihrer Karriere zwischen Deutschland, Polen und Frankreich hin und her pendelt.
Hanna Schygulla wurde 1943 im schlesischen Kattowitz geboren und wuchs als Flüchtlingskind in München auf. Die Autorin lässt die LeserInnen an den unterschiedlichsten Stationen ihres Lebens teilhaben. Von ihrer Flucht, ihrer Jugend in München und ihrem Leben mit Rainer Werner Fassbinder bis hin zu ihrem Umzug nach Paris und ihrer Zusammenarbeit mit anderen wichtigen Regisseuren wie Jean-Luc Godard und Ettore Scola wird das Leben der Autorin mit allen Höhen und Tiefen detailreich dargestellt.
Die Memoiren zeigen eindrucksvoll, wie stark das Leben von Hanna Schygulla von den turbulenten Ereignissen des 20. Jahrhunderts beeinflusst wurde. Von Kriegsende und Wiederaufbau über die Studentenbewegung bis hin zur Wiedervereinigung hat die Autorin hautnah miterlebt, wie die Gesellschaft sich verändert hat. Das Buch enthält auch ein besonderes Kapitel, das sich ihrem langen Abschied von den Eltern widmet.
In „Wach auf und träume – Meine Autobiographie“ schildert Hanna Schygulla nicht nur ihre Karriere, sondern auch ihre Identität als Schauspielerin und wie sie damit umgeht, zwischen verschiedenen Heimatländern und Sprachen zu navigieren. Die LeserInnen bekommen Einblick in die kreative Welt der Filmindustrie und die Zusammenarbeit mit anderen großartigen Künstlern und Regisseuren.
Das Buch ist nicht nur eine fesselnde Lektüre für Fans des deutschen Kinos, sondern auch für alle, die sich für das Leben und das Schicksal einer beeindruckenden Persönlichkeit interessieren. Die Autorin gibt in ihren Memoiren einen wunderbaren Einblick in ihr eigenes Leben, aber auch in die Geschichte Europas.
Im Hinblick auf den Autor gibt es einige interessante Zusammenhänge. Schygulla, als Hauptdarstellerin in vielen Filmen von Rainer Werner Fassbinder, war eine zentrale Figur in der deutschen Filmszene der 70er- und 80er-Jahre. Zusammen mit Fassbinder – einem der wichtigsten Vertreter des Neuen Deutschen Films – definierte sie den Film auf eine Weise neu, die noch heute nachwirkt. In diesem Sinne ist die Geschichte ihres Lebens auch die Geschichte des deutschen Kinos.
„Wach auf und träume – Meine Autobiographie“ ist ein besonderes Werk, das nicht nur als Lektüre, sondern auch als historisches Dokument von unschätzbarem Wert ist.