„Noch ein Martini und ich lieg unterm Gastgeber“ ist eine neue Biografie über das unglaubliche Leben der amerikanischen Schriftstellerin, Theater- und Literaturkritikerin Dorothy Parker. Wie der Titel schon verrät, spielte Alkohol in Parkers Leben eine signifikante Rolle, aber das ist nur ein kleiner Teil ihrer faszinierenden Geschichte.
Dorothy Parker war eine Ikone der 1920er Jahre, die hauptsächlich für ihre witzigen Kurzgeschichten und Gedichte bekannt war. Doch ihre schriftstellerische Arbeit war nicht der einzige Faktor, der Aufsehen erregte. Parker war auch für ihre skandalösen Liebesbeziehungen und ihr soziales Engagement bekannt. Sie setzte sich für Frauen- und Bürgerrechte ein und engagierte sich in der kommunistischen Bewegung. Sie war eine Befürworterin der Emanzipation und eine leidenschaftlicher Kritikerin der amerikanischen Gesellschaft.
Die Biografie von Michaela Karl ist ein tiefgehendes Porträt einer außergewöhnlichen Frau. Karl hat jahrelang geforscht und eine Fülle von Material zusammengetragen. Ihr Buch ist voll von interessanten Details, die das Leben von Dorothy Parker lebendig werden lassen.
Beginnend mit Parkers Kindheit und Jugend bis hin zu ihrem Tod im Jahr 1967 beleuchtet Karl die verschiedenen Aspekte ihres Leben. Parker entdeckte bereits als Kind ihre Liebe zur Literatur und ihre rebellische Haltung gegenüber der konventionellen Gesellschaft zeigte sich schon früh.
Das Buch beleuchtet die verschiedenen Facetten von Parkers Arbeit als Journalistin und Drehbuchautorin. Karl analysiert ihre Artikel für Vogue, Vanity Fair und den New Yorker und zeigt, wie Parker das politische und kulturelle Klima ihrer Zeit kommentierte. Parker lebte längere Zeit Hollywood und schrieb auch an Drehbüchern mit, unter anderem für Filme wie „A Star is Born“.
Einen großen Teil des Buches nehmen Parkers Affären mit Schriftstellern wie F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway, sowie ihre Ehe mit Alan Campbell, ein. Michaela Karl widmet sich auch Parkers Beziehungen zu Frauen und erzählt von ihrer Freundschaft mit der Schauspielerin und Aktivistin Lillian Hellman.
Karl zeigt Parker als eine komplexe Figur, die trotz ihrer scharfen Zunge und ihres beißenden Witzes oft unsicher und verletzlich war, ein oft einsamer Mensch, der Schwierigkeiten hatte, dauerhafte Beziehungen aufzubauen.
Michaela Karl, geboren 1971, promovierte 2001 an der FU Berlin mit einer Arbeit über Rudi Dutschke. Ihre Biographien über Dorothy Parker, Zelda und F. Scott Fitzgerald, Unity Mitford, Bonnie & Clyde, Maeve Brennan und Dorothy Parker waren Publikumserfolge und wurden von der Presse hochgelobt.