Reinhold Messner – das ist wohl ein Name, den jeder Bergsteiger, Abenteurer und auch viele Nicht-Sportler kennen. Der Südtiroler ist einer der bekanntesten Extrembergsteiger unserer Zeit und hat zahlreiche Rekorde aufgestellt. Einer davon ist seine Besteigung des Mount Everest im Alleingang und ohne künstlichen Sauerstoff im Jahr 1980. Von diesem Abenteuer berichtet er in seinem Buch „Everest solo – Der gläserne Horizont“, das ich in diesem Blog-Artikel als Buchrezension vorstellen möchte.
Das Buch beginnt mit Reinhold Messners Ankunft in Nepal und der Vorbereitung auf seine Expedition zum höchsten Punkt der Erde. Er beschreibt seine Gedanken und Gefühle, die ihn in dieser Zeit begleiteten, und erklärt, warum er sich dazu entschied, alleine und ohne künstlichen Sauerstoff aufzusteigen. So beschreibt er beispielsweise, dass er keine Konkurrenz mit anderen Bergsteigern mehr haben wollte und dass er sich der Herausforderung, den Mount Everest im Alleingang zu besteigen, einfach stellen musste.
Während des Aufstiegs schildert Messner dann eindrücklich, wie er mit den schwierigen Bedingungen am Everest umgeht. Er kämpft mit der eisigen Kälte und den schwierigen körperlichen Anforderungen, aber auch mit mentalen Herausforderungen wie Einsamkeit und Angst. Die Beschreibungen der Naturgewalten und der widrigen Umstände, unter denen er seinen Weg nach oben bahnt, sind atemberaubend und geben dem Leser einen guten Eindruck davon, welcher Kraftakt eine Everest-Besteigung ist.
Einen wichtigen Platz in Messners Erzählung nimmt auch die Spiritualität des Bergsteigens ein. Der Autor beschreibt, wie er sich durch seine Erfahrungen am Everest selbst besser kennen und verstehen gelernt hat. Abstrakte Konzepte wie „Einssein mit der Natur“ oder „Transzendenz“ werden dabei ebenso in den Text eingebunden wie die ganz konkreten Geräusche und Gerüche, die er auf dem Berg wahrnehmen konnte.
„Everest solo – Der gläserne Horizont“ ist ein sehr bewegendes Buch, das einen tiefen Einblick in die Psyche eines Extrembergsteigers gibt, der sich bei diesem Abenteuer an den Grenzen menschlicher Belastbarkeit bewegt hat. Reinhold Messners Erzählung ist dabei geprägt von einer tiefen Liebe zur Natur, die er als etwas Heiliges betrachtet. Sein Buch zeigt auf beeindruckende Weise, dass die Besteigung des Mount Everest keine reine sportliche Leistung ist, sondern ein Erlebnis, das auch die Seele berührt.
Wer sich für das Thema Bergsteigen interessiert, wird an diesem Buch sicherlich seine Freude haben. Aber auch für Leserinnen und Leser, die sich nicht für Extremsportarten begeistern können, bietet es eine faszinierende Geschichte und lohnenswerte Einblicke in die menschliche Natur. Reinhold Messner zeigt sich dabei als schreibender Bergsteiger, der seine Leserinnen und Leser mit auf seine Reise nimmt und gleichzeitig auch etwas von sich selbst preisgibt.
Abschließend noch ein paar Worte zum Autor: Reinhold Messner ist einer der bekanntesten Bergsteiger unserer Zeit. Er hat zahlreiche Expeditionen auf alle Kontinente unternommen und eindrucksvolle Rekorde aufgestellt. Mit seiner Art, das Bergsteigen zu betrachten, hat er die Alpinismus-Szene nachhaltig geprägt. Sein Buch „Everest solo – Der gläserne Horizont“ gehört sicherlich zu seinen wichtigsten Werken und ist ein Muss für alle Fans des Bergsteigens. Dabei beweist Messner auch als Autor, dass er ein Talent dafür hat, seine Erfahrungen in packenden Worten zu schildern.