Die Geschichte von Hyeonseo Lee ist geprägt von Schreckensszenarien, die in Nordkorea an der Tagesordnung sind. Als sie sieben Jahre alt ist, erlebt sie zum ersten Mal eine öffentliche Hinrichtung mit. Es ist ein Bild, das sich schmerzhaft in ihr Gedächtnis eingräbt und sie für immer verfolgen wird. Im Grenzfluss zu China sieht sie oft Leichen treiben, es sind Menschen, deren Fluchtversuche gescheitert sind.
Als Teenager schleicht sich Hyeonseo heimlich über die Grenze nach China. Sie weiß, dass sie sich damit in große Gefahr bringt, doch die Neugier treibt sie voran. Als sie schließlich wieder zurückkehren will, ist ihr der Heimweg versperrt. Sie hat keine Papiere und das Kim-Regime verfolgt Abtrünnige mit gnadenloser Härte. Eine gefährliche Flucht beginnt, die sie bis nach Südkorea führen wird. Sie läßt ihre Familie zurück und ändert ihren Namen, um nicht aufgespürt zu werden.
In ihrem mit David John verfassten Buch „Schwarze Magnolie: Wie ich aus Nordkorea entkam. Ein Bericht aus der Hölle“ schildert Hyeonseo Lee ihre dramatische Flucht. Es ist eine Geschichte von Angst, Schmerz und Einsamkeit, vom Leben in ständiger Angst und Unsicherheit. Hyeonseo muss lernen, sich in einer vollkommen neuen Welt zurechtzufinden, in der sie ständig um ihre Sicherheit fürchten muss. Sie erzählt von Zwangsarbeit, von Menschenhandel und von der gnadenlosen Verfolgung durch das Kim-Regime. Doch sie erzählt auch von Mut und Freundschaft und von der Hoffnung und dem Glauben an eine bessere Zukunft.