„Das Wunder von Berlin – 1936: Wie neun Ruderer die Nazis in die Knie zwangen“ von Daniel James Brown ist ein fesselndes Werk, das die wahre Geschichte von Joe Rantz und seinen acht Freunden auf dem Weg zur Goldmedaille bei den olympischen Spielen in Berlin erzählt. Das Buch bietet einen Einblick in die politische und soziale Landschaft Deutschlands und Amerikas vor dem Zweiten Weltkrieg und wie es dazu kam, dass das Land der Nazis die Olympischen Spiele veranstaltete.
Das Buch ist aus der Perspektive von Joe Rantz geschrieben, der als Junge von seinem Vater verlassen wurde und eine harte Kindheit hatte. Nachdem er von der Universität Washingtons Ruderteam rekrutiert wurde, schaffte er es zusammen mit anderen Außenseitern und Underdogs, eine sensationelle Karriere als Ruderer hinzulegen und bei den Olympischen Spielen in Berlin die Goldmedaille zu gewinnen. Die Beschreibungen der Rudertrainings und Regatten sind so detailliert und lebhaft, dass man das Gefühl hat, selbst im Boot zu sitzen. Brown belässt es jedoch nicht bei der reinen Sportgeschichte: Er beschreibt auch, wie die politische Atmosphäre in Deutschland von den Sportlern wahrgenommen wurde und wie Riedy, der US-Mannschaftstrainer, die Ruderer dazu brachte, gegen alle Widrigkeiten anzutreten.
Das Wunder von Berlin ist jedoch mehr als nur eine Sportgeschichte. Es ist ein Porträt der Zeit, in der Deutschland von der Nazi-Partei kontrolliert wurde und Amerika noch nicht bereit war, in den Zweiten Weltkrieg einzutreten. Brown beschreibt die Gesellschaftsstruktur in Amerika, in der die Eliteuniversitäten und -kollegien fast ausschließlich für die Söhne der Reichen reserviert waren und Joe Rantz und seine Kameraden als ungewöhnlich galten, weil sie aus ärmeren Familien stammten. Die Beschreibung der wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen gibt den Leserinnen und Lesern Einblick in die Welt der Provinz und wie schwierig es für die jungen Männer war, ihre Träume inmitten der Wirtschaftskrise zu verwirklichen.
Obwohl „Das Wunder von Berlin – 1936: Wie neun Ruderer die Nazis in die Knie zwangen“ keine neue Erzählung über die Olympischen Spiele in Berlin ist, gelingt es Brown, die Geschichte zu einem spannenden Meisterwerk zu machen, das bis zum letzten Satz fesselt. Es ist ein Buch voller tiefgründiger Charakterbeschreibungen, das nachdenklich macht und zum Nachdenken anregt. Es geht nicht nur um Sport und Wettkampf, sondern auch um Freundschaft, Überlebenskampf und das Vertrauen aufeinander.
Daniel James Brown, der Autor des Buches, wurde 1951 in Berkeley, Kalifornien geboren. Er hat einen Abschluss in Englisch und amerikanischer Geschichte von der University of California. Brown ist Autor mehrerer Bücher, darunter The Boys in the Boat, das von der New York Times zum Bestseller erklärt wurde. In seiner Freizeit unternimmt Brown gerne Outdoor-Aktivitäten wie Skifahren und Wandern, die ihn dazu inspirieren, seine Geschichten zu schreiben.
Alles in allem ist „Das Wunder von Berlin – 1936: Wie neun Ruderer die Nazis in die Knie zwangen“ eine wunderbare Lektüre. Es ist ein Buch über das Erreichen von unmöglichen Zielen, über die Überwindung von Schwierigkeiten und das Vertrauen in die eigene Leistung. Es ist eine Geschichte, die noch lange nach dem Lesen im Gedächtnis bleibt und die Leserinnen und Leser dazu inspiriert, ihrer eigenen Träume zu verwirklichen.