„Jede Sorte von Glück: Briefe an die Eltern“ von Brigitte Reimann ist ein hochinteressantes Zeitdokument, das einen neuen Einblick in das Leben und Schaffen der Autorin gibt.
Brigitte Reimann war eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der DDR, die schon in jungen Jahren Beachtung fand und mit ihrem Roman „Franziska Linkerhand“ einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Leider starb sie viel zu früh im Alter von nur 39 Jahren an Krebs. Doch ihr Werk lebt weiter und wird nun durch diese Sammlung bislang unveröffentlichter Briefe um eine wichtige Perspektive erweitert.
Die Briefe sind ein sehr persönliches Dokument des Lebens und Schaffens Brigitte Reimanns. Man erfährt viel Privates, von ihren Beziehungen zu Familie und Freunden und ihrem Kampf gegen die Krankheit. Doch vor allem geben die Briefe einen Eindruck von ihrem unermüdlichen Schreiben und ihrer Leidenschaft für Literatur. Die Briefe wurden in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts verfasst, einer Zeit des Aufbruchs und Umbruchs. Brigitte Reimann war eine kritische Beobachterin ihrer Zeit. Ihre Werke zeichnen sich durch eine kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft aus und sind geprägt von einem persönlichen, emotionalen Ton.
Brigitte Reimann wurde am 21. Juli 1933 in Burg geboren und starb am 20. Februar 1973 in Berlin. Mit „Jede Sorte von Glück: Briefe an die Eltern“ wird ihr Vermächtnis nun um eine wichtige Facette erweitert.