Rio Reisers „König von Deutschland“ ist eine fesselnde Erkundung des Lebens und der Arbeit eines der einflussreichsten deutschen Musiker, der je auf der Bühne stand. Geschrieben von Autor Hannes Eyber und herausgegeben von Reiser selbst, führt dieses Buch die Leserinnen und Leser durch die Geschichte seines Aufstiegs zum Ruhm als Komponist und Sänger in einer der populärsten Bands Westdeutschlands, Ton Steine Scherben, und folgt ihm dann auf dem Weg zu einer ebenso erfolgreichen Solokarriere.
Der autobiografische Bericht beginnt mit einer Einführung in Reisers frühes Leben, als er während des Kalten Krieges in Ost-Berlin aufwuchs. Er berichtet von seinem Engagement in verschiedenen Punkrockbands, bevor er sich Ton Steine Scherben anschloss. Von dort aus wird der Leser auf eine spannende Reise durch sein musikalisches Schaffen mitgenommen, darunter seine Hits „Keine Macht für niemand“, „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ und „König von Deutschland“. Neben diesen denkwürdigen Liedern gibt es auch Geschichten über die kulturelle Bewegung, die mit Ton Steine Scherben begann, und ihren Einfluss auf die deutsche Musik.
Reiser spricht auch über seine emotionalen Kämpfe als Künstler, der versucht, seine politischen Überzeugungen mit seinem Wunsch nach Erfolg als Musiker in Einklang zu bringen. Er sagt es so: „Ich wollte mehr als alles andere von meinen eigenen Leuten akzeptiert werden, aber ich hatte eine künstlerische Überzeugung, die dem diametral entgegengesetzt war, woran sie glaubten … Es war, als wäre ich zwischen zwei Welten gefangen.“ Diese persönlichen Überlegungen geben einen Einblick, wie schwierig es für Künstler/innen sein kann, die nicht in die konventionellen Normen passen und gleichzeitig nach Größe in ihrem gewählten Bereich streben.
Als ob das nicht schon genug Material wäre, berichtet Eyber auch noch detailliert von Konzerten, die er im Laufe der Jahre gespielt hat, sowie von provokanten Gesprächen zwischen verschiedenen Mitgliedern von Ton Steine Scherben, in denen sie über ihre Zukunftspläne oder kreativen Entscheidungen diskutierten. „König von Deutschland“ gibt tiefe Einblicke in Reisers persönliche Entwicklung und die deutsche Kultur im Allgemeine.
Rio Reiser war nicht nur einer der größten deutschen Musiker, sondern auch dafür bekannt, dass er sich zeit seines Lebens für soziale Gerechtigkeit und fortschrittliche Anliegen einsetzte. Von Umweltschutzgruppen wie Greenpeace bis hin zu Kampagnen gegen Atomkraftwerke oder die Verbreitung von Atomwaffen. In seinen Texten ging es oft um Themen wie Menschenrechtsverletzungen oder soziale Ungerechtigkeit, was ihn nicht nur zu einem beliebten Songwriter, sondern auch zu einer moralischen Instanz für viele Deutsche machte. Reiser setzte sich auch mit Kunst und Worten gegen unterdrückerische Regime im In- und Ausland ein und schuf etwas, das viel größer war als er selbst, indem er sich unermüdlich dafür einsetzte, dass andere gehört wurden. Besonders dann, wenn diese Stimmen sonst von der Gesellschaft ungehört geblieben wären.
