„Hass. Macht. Gewalt.“ von Philip Schlaffer ist ein augenöffnender Bericht über die Gefahren des Rechtsextremismus, den sich niemand entgehen lassen sollte, der einen Einblick in eine dunkle Zeit der deutschen Geschichte sucht. In seinem Buch schildert Schlaffer auf erschütternde Weise seinen eigenen Abstieg in die Neonazi-Szene und die Folgen für ihn und sein Umfeld.
Schlaffer beginnt mit einer anschaulichen Beschreibung der Atmosphäre in Norddeutschland in den frühen 1990er Jahren und gibt dem Leser einen Einblick in das politische und soziale Klima, das viele junge Menschen dazu brachte, extremistische Gruppen als Quelle der Zugehörigkeit und Identität zu suchen. Er lässt die Leserinnen und Leser an seinen Erfahrungen teilhaben, während er immer tiefer in den Lebensstil der Neonazis eintaucht und gibt uns erschreckende Details über ihre Aktivitäten, darunter Angriffe auf Minderheiten und andere Formen von Gewalt und Einschüchterung. Schlaffer erzählt auch, wie er sich schließlich von diesem Lebensstil trennte, als er erkannte, dass er ihn auf einen gefährlichen Weg führte.
Schlaffer beweist in diesem Buch ein bewundernswertes Maß an Selbstreflexion und bietet wertvolle Einblicke in die Frage, warum Menschen sich dem Extremismus zuwenden und was ihnen helfen kann, sich wieder zu befreien. Er geht auch über die persönliche Geschichte hinaus und erörtert allgemeinere Themen wie die Frage, wie rechtsextreme Gruppen in der Gesellschaft Fuß fassen, wie ihre Ideologien in den Gemeinden verbreitet werden und welche Rolle die Regierungspolitik dabei spielt. Manche mögen Schlaffers Analyse manchmal zu einseitig finden, aber insgesamt bietet sie eine interessante Perspektive darauf, warum sich Menschen auch heute noch zu solchen Ideologien hingezogen fühlen.
„Hass. Macht. Gewalt.“ ist eine wichtige Lektüre für alle, die mehr über den Faschismus in Vergangenheit und Gegenwart wissen wollen oder einfach nur einen Bericht aus erster Hand über das Leben in rechtsextremen Kreisen in Deutschland während dieser Zeit suchen. Philip Schlaffer hat einen großen Dienst geleistet, indem er seine Geschichte so mutig und ehrlich mit den Leserinnen und Lesern geteilt hat. Hoffentlich wird sie andere dazu inspirieren, ihre Stimme gegen den Hass zu erheben, wo immer sie ihn in unserer heutigen Gesellschaft sehen.
Philip Schlaffer ist ein deutscher Autor, der sich in seinen Büchern vor allem mit dem Rechtsextremismus und der Radikalisierung junger Menschen im Deutschland des späten 20. Jahrhunderts beschäftigt. Bekanntheit erlangte er, als er sich Ende der 1990er Jahre öffentlich gegen Rechtsextreme aussprach, nachdem er in ihren Kreisen eigene Erfahrungen gemacht hatte, über die er später ausführlich in seinem Buch „Hass. Macht. Gewalt.“