„Die Jungs vom hohen C“ von Georg Christoph Biller und Thomas Bickelhaupt ist ein fesselnder Bericht über die Reise eines Mannes, der den weltberühmten Thomanerchor in Leipzig leitet. Die Leserinnen und Leser werden auf eine Reise durch Georg Christoph Billers Erinnerungen an seine Zeit als Chorleiter von 1965 bis 1974 und seine anschließende Ausbildung und Karriere als Dirigent, Gesangssolist und Chorleiter mitgenommen.
Das Buch schildert, wie Biller während seiner Amtszeit in der staatlichen Kulturpolitik der DDR gezwungen war, schwierige Entscheidungen in Bezug auf den künstlerischen Ausdruck zu treffen, um den Ruf des Chores zu wahren. Er spricht offen über diese Erfahrungen, auch über die seiner Meinung nach ungerechten Einschränkungen, die ihm von den Behörden manchmal auferlegt wurden. Außerdem spricht er offen darüber, wie diese Zeiten ihn persönlich und beruflich geprägt haben.
Dieses wunderschön geschriebene Buch ist eine hervorragende Darstellung des gemeinsamen Talents beider Autoren: Billers Leidenschaft für die Musik scheint auf jeder Seite durch, während Bickelhaupts klarer Erzählstil dazu beiträgt, die Geschichte lebendig zu machen. Der Schreibstil ist anregend und oft bewegend; die Leserinnen und Leser sollten sich nicht wundern, wenn sie sich mit dieser Geschichte über die Reise eines Mannes in die künstlerische Freiheit tief verbunden fühlen.
Die Autoren haben ein fesselndes Porträt des Lebens unter staatlicher Kulturpolitik geschaffen, das sowohl informativ als auch inspirierend ist. Dieses Buch ist eine wichtige Erinnerung an den Kampf gegen die Zensur und an die Kraft der Musik, sie zu überwinden. Es ist sehr empfehlenswert für alle, die mehr über diese Zeit erfahren oder ihren eigenen kreativen Weg zur persönlichen Freiheit durch Musik erkunden wollen.
Georg Christoph Biller begann seine musikalische Laufbahn im Alter von 14 Jahren, als er 1965 in den renommierten Thomanerchor in Leipzig eintrat. Von 1968 bis 1973 studierte er Musiktheorie an der Universität Leipzig, bevor er von 1977 bis 1985 Dirigent am Magdeburger Dom wurde. 1991 kehrte er als Leiter zum Thomanerchor zurück, wo er bis zu seinem krankheitsbedingten Rücktritt im Jahr 2015 tätig war. Er hinterlässt ein Vermächtnis von hohem Engagement und leidenschaftlicher Hingabe, das die klassische Musik von heute geprägt hat.
„Die Jungs vom hohen C“ von Georg Christoph Biller und Thomas Bickelhaupt ist eine nachdenklich stimmende Lektüre, die die Fähigkeit der Musik feiert, nicht nur Freude zu bereiten, sondern auch dauerhafte Veränderungen in einem Individuum oder sogar in der Gesellschaft als Ganzes zu bewirken. Es ist ein inspirierendes Buch, die Leserinnen und Leser mit einer Wertschätzung für das künstlerische Schaffen und den Mut, sich gegen die Zensur zu wehren, zurücklassen wird.