„Ein gutes Omen“ von Terry Pratchett und Neil Gaiman ist eines der aufregendsten Fantasy-Bücher der jüngeren Vergangenheit. Die Zusammenarbeit zwischen zwei der angesehensten Autoren des Genres hat zu einem Roman geführt, der Komödie und apokalyptisches Drama geschickt miteinander verbindet und ein unvergessliches Erlebnis schafft.
Das Buch erzählt die Geschichte von Warlock, einem kleinen Jungen, der bei seiner Geburt fälschlicherweise mit dem Sohn Satans vertauscht wurde, und als solcher dazu bestimmt ist, der Antichrist zu werden und das Ende der Tage herbeizuführen. Als die Mächte des Himmels und der Hölle über ihn herfallen, muss er sich entscheiden, ob er sein Schicksal akzeptieren oder durch seinen eigenen Einfallsreichtum einen Ausweg finden will. Auf seinem Weg begegnet er zwei Engeln, Erziraphael und Crowley, die nicht ganz das sind, was sie zu sein scheinen, sowie einer Reihe von denkwürdigen Charakteren auf beiden Seiten von Gut und Böse.
Den Autoren gelingt es hervorragend, eine Welt zu erschaffen, die sowohl glaubwürdig als auch unglaublich witzig ist. Auch die Satire kommt nicht zu kurz, von cleveren Anspielungen auf aktuelle Ereignisse bis hin zu sarkastischen Angriffen auf die Religion selbst. Doch trotz der komödiantischen Elemente verliert das Buch nie den Fokus auf das, was wirklich wichtig ist, unsere eigene innere Stärke und unseren Mut zu finden, wenn wir vor unmögliche Entscheidungen gestellt werden.
In seinem Kern ist „Ein gutes Omen“ eine Moralgeschichte, die alle Leserinnen und Leser anspricht, unabhängig von ihrem Glauben oder ihrer Weltanschauung. In jeder Zeile stecken Lektionen und die Reise jeder Figur dient als Beispiel für uns alle, egal, für welche Seite wir uns in den Kämpfen des Lebens entscheiden, es sind letztendlich unsere eigenen Entscheidungen, die unser Schicksal bestimmen werden.
Terry Pratchett war bis zu seinem Tod im Jahr 2015 einer der beliebtesten britischen Autoren, Neil Gaiman war bereits ein etablierter Autor, bevor er 1990 mit Pratchett an diesem Roman zusammenarbeitete. Beide Autoren sind Meister ihres Fachs, Pratchett war bekannt für seinen Witz und seine satirische Art, Fantasy zu schreiben, während Gaiman sich bereits mit Werken wie der „The Sandman“-Reihe (1989) einen Namen gemacht hatte, die in ihrer 75-teiligen Laufzeit zahlreiche Preise, darunter neun Eisner Awards, gewannen. Die beiden ergänzen sich perfekt und verbinden düstere Fantasy mit leichtfüßiger Comedy zu einem wirklich einzigartigen Buch, das jeder Leser genießen sollte, der etwas anderes als einen gewöhnlichen Märchen-Fantasy-Roman sucht, „Ein gutes Omen“ liefert es!