Die kleine Stadt Castle Rock in Maine ist bereits vielen Lesern aus Stephen Kings Büchern bekannt. In „Gwendys Wunschkasten“, geschrieben von King und Richard Chizmar, wird die Stadt erneut zum Schauplatz eines unheimlichen und spannenden Abenteuers. Schon vor der Veröffentlichung war die Erwartungshaltung an das Buch groß, und es kann mit Fug und Recht behauptet werden, dass diese Erwartungen erfüllt wurden.
Inhaltlich dreht sich „Gwendys Wunschkasten“ um die zwölfjährige Gwendy Peterson, die in Castle Rock lebt und die Besonderheiten dieser Stadt bereits kennt. Eines Tages erhält Gwendy von einem mysteriösen, schwarz gekleideten Unbekannten namens Richard Farris einen Kasten, der über diverse Schalter und Hebel verfügt. Unsicher, was sie damit anfangen soll, probiert Gwendy es einfach aus und erlebt eine Reihe von Vorkommnissen, die ihr Leben grundlegend verändern.
Die Geschichte wird mit einer Leichtigkeit und einem Detailreichtum erzählt, was den Leser von Anfang an in den Bann zieht. Dabei bleibt die Frage, wer der Unbekannte ist und welche Absichten er mit dem Kasten verfolgt, im Vordergrund. King und Chizmar verstehen es, die Spannungskurve genau richtig zu dosieren, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Gwendy ist eine sehr gut ausgearbeitete Hauptfigur, deren Entwicklung im Verlauf der Geschichte nachvollziehbar und authentisch ist. Die Nebenfiguren sind ebenfalls detailliert beschrieben und bereichern die Handlung, ohne sie unnötig zu verkomplizieren. Die Autoren verlieren sich nicht in allzu viel Hintergrundgeschichte, sondern konzentrieren sich auf das Wesentliche. Durch diese Fokussierung bleibt der Spannungsbogen konstant hoch, und der Leser kann sich mit den Figuren identifizieren.
Auch der Schreibstil von „Gwendys Wunschkasten“ ist gewohnt flüssig und angenehm lesbar. Dies ist besonders bemerkenswert, da zwei Autoren am Werk sind, die sich dennoch auf einen einheitlichen Stil einigen konnten. Durch geschickten Perspektivwechsel und Rückblenden wird der Leser immer wieder überrascht, sodass keine Langeweile aufkommt.
Besonders interessant ist der Bezug zum Schauplatz Castle Rock, da hier schon in anderen Werken von Stephen King ungewöhnliche Dinge geschahen. Fans des Autors werden diese Anknüpfungspunkte zu schätzen wissen, während neue Leser problemlos in die Geschichte einsteigen können, ohne Vorkenntnisse aus anderen Büchern zu benötigen.
Stephen King, weltbekannter Bestsellerautor und „Meister des Horrors“, hat in seiner langen Karriere schon mehr als 60 Romane veröffentlicht. Viele seiner Werke wurden erfolgreich verfilmt und gelten heute als Kult. Gemeinsam mit Richard Chizmar, einem ebenfalls talentierten, aber weniger bekannten Schriftsteller aus den USA, ist es King gelungen, erneut einen spannenden Roman zu kreieren, der sicherlich noch lange in den Köpfen der Leser nachhallen wird.
Zusammenfassend ist „Gwendys Wunschkasten“ ein klarer Buchtipp für alle Fans von mysteriösen, unheimlichen Geschichten, die tiefgründige Charaktere und eine ausgezeichnete Handlung zu schätzen wissen. Auch für Leser, die Castle Rock noch nicht kennen, lohnt sich der Griff zu diesem Roman allemal. Stephen King und Richard Chizmar haben mit „Gwendys Wunschkasten“ eine fesselnde, emotionale Geschichte geschaffen, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.