Alexander Schalck-Golodkowski – ein Mann, der in der DDR-Staatssicherheit und Politik eine wichtige Rolle spielte. Seine Abteilung „Kommerzielle Koordinierung“ war für den Devisenhandel zuständig und erwirtschaftete Milliarden, doch auf zweifelhafte Weise und mit mäßigem Erfolg. Schalck-Golodkowski selbst galt als „Fanatiker der Verschwiegenheit“, was ihm den Spitznamen „Mister 100%“ einbrachte. Seine Kontakte reichten bis in den Westen und machten ihn zu einem Mann, der zwischen den Fronten agierte.
In dem Buch „Alexander Schalck-Golodkowski – Pragmatiker zwischen den Fronten“ beschäftigt sich Matthias Rathmer mit dem Leben des ehemaligen DDR-Staatssekretärs und erzählt eine biographische Geschichte, die den Lesern und Leserinnen neue Erkennntisse zur Funktionsweise der einstigen DDR-Regierung und der Ost-West-Wirtschaftsbeziehungen bietet. Rathmer, der als Redakteur bei der Wochenzeitung „Die Zeit“ tätig ist, hat sich bereits in früheren Arbeiten mit Themen der deutschen Geschichte und Politik beschäftigt.
Rathmer beschreibt, wie Schalck-Goldokowski sich vom aufrechten Sozialisten zum Kapitaljäger entwickelte, und wie es ihm gelang, seine Machtposition auszunutzen und sich persönlich zu bereichern. Das Buch gibt interessante Einblicke in die politischen Verhältnisse der DDR und die Auswirkungen auf die Beziehungen zu Westdeutschland. Rathmer zeigt auf, welche Rolle Schalck-Golodkowski in diesem Kontext spielte und wie er zwischen den Fronten agierte.