In seinem Buch beschreibt Marco Schreyl auf sehr persönliche Art und Weise die schwere Zeit, die er und seine Familie durch die Krankheit seiner Mutter durchmachen mussten. Chorea Huntington ist eine erbliche Erkrankung des Gehirns, die in Demenz mündet und am Ende einen unausweichlichen Tod bedeutet. Schon lange vor der Diagnose war Marcos Mutter nicht mehr die Person, die er kannte und liebte. Die Sorge um seine Mutter belastete ihn stark, dennoch versuchte er stets, seinen Alltag und seinen Beruf als Fernsehmoderator weiterzuführen. Im Laufe der Jahre machte die Krankheit deshalb jede Kommunikation und Nähe unmöglich. Marco musste lernen, sich selbst zu schützen, indem er sich von seiner Mutter zurückzog.
Das Buch trifft einen auf emotionaler Ebene und zeigt, wie schwer es ist, mit einer solch schweren Krankheit umzugehen. Schreyl schildert auch seine eigene Auseinandersetzung mit den Jahren der Krankheit. So erinnert er sich an seine Jugend in Thüringen und an Urlaube an der Ostsee. Er beschreibt auch seine Eltern als junge, energiegeladene Menschen, die Großes im Leben vorhatten. Darüber hinaus beschreibt er seine Arbeit in der Medienbranche und wie er versuchte, trotz der schweren Zeit im Privatleben, seinen Beruf weiterhin auszuüben.
Das Buch zeigt auch auf, wie wichtig es ist, sich Hilfe und Unterstützung zu holen. Schreyl selbst suchte die Unterstützung von Freunden und Therapeuten, da er nicht allein mit der Situation klarkam. Er erzählt auch, wie schwer es war, das Leiden seiner Mutter mitanzusehen und wie sehr er es bereut, dass er ihr nicht noch näher sein konnte.
Der Schreibstil von Marco Schreyl ist sehr authentisch und ehrlich. Er beschreibt die Situationen und Gefühle sehr detailliert und nimmt einen mit auf eine emotionale Reise. Man erfährt viele Hintergrundinformationen zur Erkrankung und zur Krankheitsentwicklung. Das Buch hilft, die Krankheit besser zu verstehen und zeigt, wie wichtig es ist, im Umgang mit Betroffenen empathisch zu sein und Verständnis zu zeigen.
Marco Schreyl ist vielen als Fernsehmoderator bekannt. Er hat schon immer gerne vor der Kamera gestanden und Menschen unterhalten. Die Beschäftigung mit seiner eigenen Familie und der Krankheit seiner Mutter haben ihn aber auch dazu bewegt, sich verstärkt sozial zu engagieren. Er unterstützt verschiedene Organisationen, die sich für die Aufklärung und Bekämpfung von verschiedenen Krankheiten einsetzen.
„Alles gut? Das meiste schon! – Meine Eltern, diese gemeine Krankheit und ich“ von Marco Schreyl ist ein sehr bewegendes und persönliches Buch, das die Leserinnen und Leser auf einer emotionalen Ebene anspricht. Es zeigt, wie wichtig es ist, sich Unterstützung zu holen und empathisch mit Menschen umzugehen, die von einer Krankheit betroffen sind. Marco Schreyls historischer Rückblick auf seine Jugend in Thüringen und seinen Werdegang als Moderator runden das Buch ab und machen es zu einer Lektüre, die nicht nur für Betroffene, sondern für alle Menschen von Interesse sein kann.