Benjamin Britten gehört zweifellos zu den bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Seine Musik hat sich längst einen festen Platz im klassischen Repertoire erobert und begeistert noch immer zahlreiche Hörer weltweit. Doch wer war Benjamin Britten eigentlich und was machte ihn zu einem solch einzigartigen Künstler? In seinem Buch „Benjamin Britten“ gibt der Autor Norbert Abels einen umfassenden Einblick in das Leben und Werk des Meisters.
Abels beschreibt in seiner Biografie nicht nur Britten als Komponisten, sondern geht auch auf seine Anfänge als Wunderkind und seine frühe Laufbahn als Pianist ein. Bereits als Kind zeigte Britten ein außergewöhnliches musikalisches Talent und erlangte somit schnell Aufmerksamkeit in der Musikwelt. Seine frühen Werke, wie beispielsweise die Oper „Paul Bunyan“ oder das Stück „Sinfonietta“, lassen bereits erahnen, welch großes Potenzial in dem jungen Britten steckte.
Doch Britten war nicht nur ein begnadeter Komponist, sondern auch ein bedingungsloser Pazifist und ethisch begründeter Sozialist. Abels beschreibt, wie Britten sich immer wieder für den Frieden und gegen den Krieg aussprach und wie er sein musikalisches Schaffen immer in den Dienst seiner moralischen Überzeugungen stellte. So entstanden Werke wie beispielsweise die Oper „Billy Budd“, die sich mit dem Thema Krieg und menschlicher Gewalt auseinandersetzt.
Ein weiteres besonderes Merkmal von Brittens Musik ist seine virtuose Anverwandlung der Musik Ostasiens. Abels geht ausführlich darauf ein, wie Britten verschiedene Traditionen und Stile aus Asien in seine Musik integrierte und somit eine Brücke zwischen verschiedenen Kulturen schlug. Wer sich mit Brittens Musik auseinandersetzt, wird schnell merken, dass hier ein Komponist am Werk war, der stets auf der Suche nach neuen Klängen und Einflüssen war.
Abels schafft es in seiner Biografie, ein lebendiges Bild von Benjamin Britten zu vermitteln, das weit über den bloßen Faktenschmuck hinausgeht. Er beschreibt nicht nur britischen Werdegang als Musiker, sondern auch als Mensch und stellt dabei immer wieder Bezugspunkte zu seiner Musik her. Selbst für Leserinnen und Leser, die sich bisher noch nicht wirklich mit Britten beschäftigt haben, ist das Buch somit eine äußerst empfehlenswerte Lektüre.
Abschließend sei noch erwähnt, dass Norbert Abels selbst ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Musik ist. Er unterrichtet an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, an den Schulen des Deutschen Buchhandels und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, sowie als Professor an der Folkwang-Hochschule Essen. Er hat verschiedene Bücher und Aufsätze zur Musikgeschichte veröffentlicht. Gerade bei einem Thema wie Benjamin Britten, der ja nicht nur als Komponist, sondern auch als Persönlichkeit eine wichtige Rolle spielt, ist es wichtig, einen Autor an seiner Seite zu haben, der fundiertes Wissen mit einer lebendigen Sprache verbinden kann. Und genau das gelingt Norbert Abels mit seinem Buch „Benjamin Britten“ auf hervorragende Weise.