Als Winterthurer Bauunternehmer wurde Bruno Stefanini in den Nachkriegsjahren zum Multimillionär. Doch das große Geld war für ihn nur Mittel zum Zweck: Seine Liebe galt der Kunst und der Kultur. Mit seinen gesammelten Kunstschätzen und Kuriositäten entstand eine der größten Privatstiftungen der Schweiz, die er mit patriotischen Idealen und einer unvergleichlichen Sammelleidenschaft antrieb.
Miguel Garcias aufwendig recherchiertes Buch „Bruno Stefanini: Ein Jäger und Sammler mit hohen Idealen“ erzählt erstmals die Geschichte Stefaninis und bietet eine kritische Würdigung seines Lebenswerks in all seinen Facetten. Der Autor beleuchtet Stefaninis Kunstleidenschaft und die Visionen und Ideen des Unternehmers, der auch ein charismatischer Patron und Lebemann war.
Stefanini sammelte nicht nur Kunstwerke, sondern jagte auch mit Passion nach Schnäppchen auf Flohmärkten. Er war stolzer Besitzer einer umfangreichen Anker- und Hodler-Sammlung und nannte zahlreiche Immobilien und Schlossliegenschaften sein Eigen. Doch trotz seines Reichtums ließ er seine Liegenschaften verfallen, weshalb er bis heute umstritten bleibt.
Die von ihm gegründete Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, die nach seinem Tod sein Erbe verwaltet, sorgte zuletzt mit einer hochgelobten Ausstellung in Bern und Martigny für Aufsehen. Doch auch Streitigkeiten um Stefaninis Erbe machten Schlagzeilen.
Miguel Garcia studierte an den Universitäten Zürich und Poitiers Geschichte, Ethnologie und Sozialpsychologie und unterrichtet Geschichte an einem Winterthurer Gymnasium. Mit seinem Buch über Bruno Stefanini hat er dem schillernden Unternehmer and Kunstsammler ein Denkmal gesetzt.