Sabine Kueglers Autobiografie „Dschungelkind“ ist eine fesselnde Geschichte über ihre Kindheit im abgelegenen Dschungel von West Papua. Das Buch erzählt die unglaubliche Geschichte, wie Sabine, die Tochter deutscher Forschungsreisender, siebzehn Jahre lang unter einem vergessenen Stamm von Kannibalen lebte. Ohne Zugang zu Technologie oder modernen Annehmlichkeiten tauchte Sabine in die traditionellen Rituale und Bräuche des Waldes und seiner Bewohner ein.
Dschungelkind bietet den Lesern einen einzigartigen Einblick in eine exotische und wenig bekannte Kultur aus der Perspektive eines Kindes. Von ihrer ersten Jagdexpedition mit den Männern ihres Stammes im Alter von sieben Jahren bis zu dem Moment, in dem sie mit siebzehn Jahren in ein Flugzeug steigt, um nach Europa zu fliegen, ist Sabines Reise sowohl aufschlussreich als auch herzzerreißend. Ihre Beobachtungen über das Leben im Dschungel sind oft von Staunen und Bewunderung durchdrungen, aber auch von Traurigkeit über das, was sie verloren hat.
Das Buch fängt nicht nur Sabines Überlebenskampf ein, sondern auch ihre Bemühungen, zwei sehr unterschiedliche Kulturen miteinander zu vereinbaren – die des Dschungels und die von Europa. In einer ergreifenden Passage schreibt sie: „Ich war aus meinem Paradies vertrieben worden, ohne jemals eine andere Welt betreten zu haben … Man hatte mich von meinen Wurzeln weggerissen … während ich in dieser Welt überhaupt keine Wurzeln hatte.“ Während Sabine zwischen diesen Welten hin und her wechselt, entdeckt sie, dass es unmöglich ist, sich in eine von beiden vollständig einzufügen – aber dass es möglich ist, friedlich zwischen ihnen zu leben.
In „Dschungelkind“ zeichnet Kügler ein lebendiges Bild des Lebens in West-Papua; die Menschen, ihre Bräuche und ihre Schönheit werden mit großer Wärme und Zärtlichkeit beschrieben. Diese ergreifend schönen Memoiren werden die Leserinnen und Leser noch lange nach der Lektüre tief mit Sabines Geschichte verbinden.
Sabine Kuegler ist eine preisgekrönte Autorin, deren Bücher weltweit in 25 Sprachen Millionen von Exemplaren verkauft haben. Die 1975 in Deutschland geborene Autorin promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in Anthropologie, bevor sie eine Karriere als Autorin und Rednerin zu Themen der Ökologie und Nachhaltigkeit begann. Im Jahr 2019 erhielt sie von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz für ihre Arbeit als Autorin und für ihr Engagement für Umweltschutzkampagnen wie Plant-for-the-Planet, die sich für die Wiederaufforstung in Deutschland und anderswo einsetzen. Indem sie ihre Geschichte in „Dschungelkind“ erzählt, zeigt uns Kuegler, wie zerbrechlich unsere Beziehung zur Natur sein kann – aber auch, wie inspirierend sie sein kann, wenn wir uns gemeinsam für ihren Schutz einsetzen.
