Ein Blick in das Leben des Stuntman-Idols Steve-O lohnt sich allemal. In seiner Autobiografie „Ein Idiot kennt keinen Schmerz“ erzählt der ehemalige Jackass-Star von seinen außergewöhnlichen Stunts, seinen Drogen- und Alkoholproblemen und seinem Weg zur Genesung. Dabei wird schnell klar, dass der Titel des Buches nicht umsonst gewählt wurde: Steve-O scheint tatsächlich kein Schmerzempfinden zu haben.
In der MTV-Kultserie Jackass, die ab 2000 über die Bildschirme flimmerte, wurde der extreme Selbstversuch zur Kunstform erhoben. Steve-O war einer der bekanntesten Protagonisten der Show und sorgte immer wieder für spektakuläre, wenn auch oft äußerst schmerzhafte, Stunts. Der Aufstieg zum Idol war jedoch von einem rapiden Absturz begleitet.
In seinem Buch beschreibt Steve-O eindrücklich seine Sucht nach Ruhm und Drogen. Er gibt unverblümt zu, dass er ohne die Bekanntheit, die ihm die Sendung Jackass bescherte, niemals so schwer in die Drogensucht gerutscht wäre. Doch auch nach dem Ende der Show konnte sich Steve-O nicht von den Drogen lösen und begann eine lange Odyssee durch Alkoholentzugskliniken und Entgiftungsstationen.
Doch wo Schmerz und Sucht aufhören, beginnt die Genesung. In „Ein Idiot kennt keinen Schmerz“ beschreibt Steve-O, wie er die Kurve bekam und wieder zur Normalität zurückfand. Dabei hilft ihm vor allem sein humorvoller Blick auf die Dinge. Selbst die schwersten Zeiten seines Lebens betrachtet er mit einer gewissen Leichtigkeit und einem Hauch von Ironie, was das Lesen des Buches zu einem wahren Vergnügen macht.
Neben seiner Geschichte beschreibt Steve-O auch ausführlich seine Stunts und Experimente aus der Zeit bei Jackass. Dabei werden auch diejenigen Leser auf ihre Kosten kommen, die das Buch weniger als Erzählung einer Lebensgeschichte, sondern vielmehr als Sammlung von waghalsigen Stunts betrachten.
„Ein Idiot kennt keinen Schmerz“ ein Buch, das man gelesen haben sollte, wenn man sich für das Leben eines der bekanntesten Stuntman-Idole unserer Zeit interessiert. Der flüssige Schreibstil und der humorvolle Blick auf das Leben machen die Lektüre zu einem kurzweiligen Vergnügen. Dabei wird auch deutlich, dass sich hinter der Fassade des Extremsportlers ein sehr empathischer Mensch verbirgt, der trotz aller Rückschläge immer wieder aufgestanden ist. Eine absolute Leseempfehlung für alle Fans von Jackass und Extremsport im Allgemeinen.
Zum Autor ist zu sagen, dass er auch außerhalb von Jackass immer wieder für Aufsehen sorgte. Geboren wurde Steve-O im Jahr 1974 in London unter dem Namen Stephen Gilchrist Glover. Seine Familie wanderte jedoch früh in die USA aus, wo Steve-O in Florida aufwuchs. Seine Liebe zum Extremsport führte ihn schließlich nach Kalifornien, wo er sich mit seinen Stunts einen Namen machte. Auch nach dem Ende von Jackass blieb er der Szene treu und trat unter anderem mit der Comedy-Truppe „The Disaster Artist“ auf. Mit seiner Autobiografie „Ein Idiot kennt keinen Schmerz“ hat er nun auch literarisch ein Zeichen gesetzt.