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Keine halben Sachen von Peter Sodann

by BuecherFuchs

Nicht viele Menschen haben das Glück, ein so abwechslungsreiches und vielseitiges Leben zu führen wie Peter Sodann. Der Schauspieler und ehemalige Tatort-Kommissar hat jetzt seine Memoiren veröffentlicht: „Keine halben Sachen“. Das Buch ist ein authentisches Stück deutsch-deutscher Zeitgeschichte und das Porträt eines Mannes, der immer dem deutschen Osten verbunden geblieben ist.

Sodanns Leben ist nicht nur durch seine Arbeit als Schauspieler geprägt, sondern auch durch seine politischen Überzeugungen. Schon in jungen Jahren engagierte er sich für eine gerechtere Gesellschaft und war aktiv in der Friedensbewegung der DDR. Sein politisches Engagement brachte ihn allerdings auch immer wieder in Konflikt mit der Staatsmacht.

Im Jahr 1961 wurde Sodann wegen staatsgefährdender Hetze zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, die nach zehn Monaten in 4 Jahre Bewährung umgewandelt wurden. Er machte im VEB Starkstromanlagenbau Leipzig eine Ausbildung zum Spitzendreher. Ab 1963 konnte er sein Studium fortsetzen. Er kämpfte stets für eine bessere Gesellschaft.

Auch als Schauspieler hat Sodann immer für seine Überzeugungen gekämpft. In den 70er Jahren hatte er große Erfolge beim Film und Theater in der DDR. Aber seine freigeistige Natur und sein Widerstandsgeist fühlten sich in der restriktiven DDR-Kultur immer mehr eingeschränkt. Als er schließlich die Möglichkeit bekam, für den Westen zu arbeiten, nutzte er die Chance und ging nach Hamburg.

Dort wurde er schnell zum gefragten Schauspieler und erhielt schließlich die Rolle seines Lebens: als Tatort-Kommissar Bruno Ehrlicher. Die Figur des streitbaren Zeitgenossen war ihm wie auf den Leib geschneidert und machte ihn deutschlandweit bekannt.

Aber auch privat blieb Sodann seinem rebellischen Wesen treu. Er engagierte sich immer wieder politisch, z. B. für die Partei „Die Linke“, und kam dadurch auch immer wieder in die Kritik. Aber das störte ihn nicht sonderlich – im Gegenteil: Sodann liebt das Debattieren und das Erkämpfen von Positionen.

„Keine halben Sachen“ ist eine beeindruckende Biografie, die nicht nur Einblick in das Leben eines außergewöhnlichen Menschen gibt, sondern auch ein Stück deutscher Zeitgeschichte erzählt. Sodann schreibt sehr persönlich und authentisch und schildert sowohl die schönen als auch die schwierigen Momente seines Lebens. Die Leserinnen und Leser erfahren nicht nur viel über seine Arbeit und sein politisches Engagement, sondern auch über seine Familie und seine Freunde.

Peter Sodann wurde am 01. Juni 1936 in Meißen geboren. Er absolvierte eine Schauspielausbildung in Leipzig und wirkte zunächst am Theater. In den 70er Jahren hatte er erste Erfolge beim Film und war später auch immer wieder im Fernsehen zu sehen. Von 1992 bis 2007 verkörperte er den Tatort-Kommissar Bruno Ehrlicher. Sodann ist auch politisch aktiv und war u. a. Mitglied der PDS und der Linken.

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