In „Das Leben eines Grenzgängers“ erzählt der international renommierte Osteuropa-Experte und Publizist Paul Lendvai aus seinem bewegten Leben. Politische Verfolgung und Flucht, die Höhen und Tiefen der Welt der Medien und Politik – die Herausforderungen des 20. Jahrhunderts spiegeln sich in der Geschichte von Paul Lendvai wider.
Das Buch ist mehr als eine autobiografische Erzählung, es ist ein Zeitzeugnis und eine Analyse der politischen Ereignisse in Ungarn und Österreich. Lendvai schildert authentisch und eindringlich seine Jugend im Budapest der Vierzigerjahre. Die Verfolgung als jüdischer Jugendlicher, die Gefahr der Deportation nach Auschwitz sowie das Berufsverbot und die Internierung als „politisch Unzuverlässiger“ prägten sein Leben nachhaltig. Der Leser und die Leserin erfährt viel über die Geschichte und Politik Ungarns, sowie Lendvais zweiter Heimat, Österreich. Er beschreibt seine Wahrnehmungen zur politischen Entwicklung dieser beiden Länder, und erzählt von seinem Engagement für Demokratie und Freiheit.
Paul Lendvai ist ein scharfsinniger Beobachter der nationalistischen Ideologien und extremen Strömungen, die in vielen europäischen Ländern Einfluss nehmen. Aufgrund seiner schonungslosen Analyse in seinem letzten Ungarn-Buch sah er sich Verleumdungskampagnen und Drohungen ungarischer Nationalisten ausgesetzt. Lendvai betrachtet sich selbst als „Grenzgänger“, der immer in beiden Ländern zu Hause ist und doch zugleich als Außenstehender gesehen wird.
Paul Lendvai geboren 1929 in Budapest, ist ein österreichischer Publizist und Moderator. Er ist politischer Kommentator der österreichischen Tageszeitung Der Standard sowie in ungarischen und englischsprachigen Medien. Von 1982 bis 1987 war Lendvai Leiter der Osteuropa-Redaktion des ORF. Heute ist er Leiter der Diskussionssendung Europastudio und gilt als Kenner Ost- und Südosteuropas. In seinen Publikationen zeigt sich seine große Leidenschaft für die Politik und seine außergewöhnliche Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge verständlich darzustellen.