In seinem Buch „Losing Earth“ beschreibt Nathaniel Rich auf beeindruckende Weise, wie die Chance, den Planeten vor der Klimakatastrophe zu retten, vor dreißig Jahren noch bestand und in einem beispiellosen Menschheitsversagen letztendlich verspielt wurde. Die historische Reportage führt uns durch das Jahrzehnt von 1979 bis 1989, in dem eine Gruppe von Wissenschaftlern, Aktivisten und Politikberatern erkannte, dass sich die Erderwärmung aufgrund der massiven Nutzung fossiler Energien desaströs beschleunigte und deshalb dringend Maßnahmen ergriffen werden müssten.
Rich“ penibel recherchiertes Buch erzählt von den erbitterten Kämpfen um Öffentlichkeit und politische Maßnahmen, die in diesem Jahrzehnt stattfanden. Es war die Zeit der Regierung Ronald Reagans. Menschen wie der Umweltlobbyist Rafe Pomerance und der Nasa-Forscher James Hansen setzten sich mit ganzer Kraft dafür ein, die Umweltkatastrophe nicht eintreten zu lassen. Doch ihre Anstrengungen schlugen fehl. Rich beschreibt, wie sich Politiker und Industrieverbände gegen die notwendigen Veränderungen wehrten und wie es kurz vor dem Durchbruch zum Scheitern kam. Ein tragischer Moment, der letztendlich das Schicksal unseres Planeten besiegelte.
Rich stellt die These auf, dass die Erde in ihrer heutigen Gestalt bereits verloren ist. Er zeigt, dass die Klimakatastrophe, die wir heute erleben, verhindert werden hätte können, wenn damals die nötigen Maßnahmen ergriffen worden wären. Es gelingt Rich auf eindrucksvolle Weise, uns die Größe und Tragik des Menschheitsversagens, das uns heute bedroht, vor Augen zu führen. Sein aufrüttelndes Buch macht deutlich, dass unser gegenwärtiges Scheitern das Schicksal unseres Planeten besiegelt hat.
Nathaniel Rich ist ein bekannter amerikanischer Journalist und Schriftsteller. Er schreibt regelmäßig für die New York Times, The New York Book Review und den Atlantic. 2018 verfasste er für die New York Times die Reportage „Losing Earth“, der später als Buch erschien.
