Ludwig von Mises gilt als einer der bedeutendsten wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Denker des 20. Jahrhunderts. In seinem Buch „Ludwig von Mises: Der kompromisslose Liberale“ setzt der Ökonom Thorsten Polleit sich mit von Mises Leben, Werk und Ideen auseinander und bietet eine umfassende Analyse des Einflusses des großen Denkers auf die heutige Wirtschaftswissenschaft und Politik. Die Erkenntnisse von Mises über die Logik des menschlichen Handelns haben die Denkweise von Generationen von Ökonomen revolutioniert und sie sind heute mehr denn je von Bedeutung, wenn es darum geht, Antworten auf die drängendsten Fragen unserer Zeit zu finden.
Pollaks Buch ist eine grundlegende, doch leicht verständliche Einführung in von Mises umfangreiches Werk. Es ist in erster Linie eine Zusammenfassung der wichtigsten Ideen und Konzepte, die von Mises im Laufe seiner Karriere formuliert hat. Dazu gehören die Unmöglichkeit des Sozialismus, die Bedeutung des Liberalismus für die Wohlfahrt und den Frieden, die Gefahren des Interventionismus, das Wesen von Geld und Wirtschaftskrisen.
Polleit befasst sich besonders von Mises Theorie des Sozialismus. In den 1920er Jahren stellte der Ökonom die These auf, dass eine zentralisierte Planwirtschaft wirtschaftlich ineffizient sein würde, weil der Mangel an Marktpreisen eine sinnvolle Verteilung der Produktionsfaktoren unmöglich machen würde. Diese These war seinerzeit äußerst umstritten, aber von Mises hatte unzweifelhaft recht. Die katastrophalen Folgen des sowjetischen Sozialismus und anderer kommunistischer Regime im 20. Jahrhundert haben seine Warnungen bestätigt.
Polleit zeigt auch, wie von Mises liberale Prinzipien auf akute Probleme der Gegenwart angewandt werden können. So sieht er einen Zusammenhang zwischen der aktuellen Finanzkrise und der, von den Zentralbanken betriebenen, expansiven Geldpolitik. Von Mises hatte bereits in den 1920er Jahren darauf hingewiesen, dass eine künstliche Ausweitung des Geldangebots durch die Zentralbanken einen Boom-and-Bust-Zyklus auslösen würde.
Polleits Buch zeichnet sich durch seine Klarheit und Verständlichkeit aus. Er vermeidet es, in komplizierten technischen Details zu versinken, und konzentriert sich stattdessen auf die wesentlichen Ideen von Ludwig von Mises. Dies macht das Buch für ein breites Publikum zugänglich, einschließlich derer, die keine Fachkenntnisse in Wirtschaftswissenschaften haben.
Thorsten Polleit, geboren 1967 in Münster, ist ein deutscher Ökonom. Er ist Chefökonom der Degussa, Europas größtem Edelmetallhandelshaus. Davor war er fünfzehn Jahre im internationalen Investement-Banking tätig. Polleit ist Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth und Präsident und Gründer des Ludwig von Mises Institut Deutschland, dem deutschen Ableger des US-amerikanischen Ludwig von Mises Institute. Als Ökonom vertritt er anarcho-kapitalistische Positionen. Er hat zahlreiche Artikel und Bücher über Geldpolitik und Währungstheorie geschrieben und ist ein bekannter Experte auf diesem Gebiet.