Steve Jones ist vielen als Gitarrist der legendären Punkband Sex Pistols bekannt. Mit der Veröffentlichung seiner Autobiografie „Meine Sex Pistols Geschichte“ gibt er nun Einblick in seine persönliche Geschichte und die tumultartige Zeit des Punks.
Das Buch ist keine typische Autobiografie, die chronologisch das Leben des Autors nacherzählt. Vielmehr ist es eine Sammlung von Episoden, die sich um den Aufstieg der Sex Pistols und die damit einhergehenden Eskapaden und Kontroversen drehen. Es liest sich wie ein Tagebuch, das rückblickend verfasst wurde.
Jones beschreibt in seinem Buch nicht nur die Gründung der Sex Pistols, sondern auch die Umstände, die dazu geführt haben. Dabei geht er auch auf persönliche Probleme und persönliche Motivationen ein. Er beschreibt die Reaktionen auf ihre Shows und die Entstehung von Hits wie „Anarchy in the UK“ oder „God Save The Queen“. Natürlich kommen auch die unzähligen Skandale zur Sprache, die der Band immer wieder vorgeworfen wurden – von Provokationen bis hin zu Nazi-Sympathien.
Auch wenn Jones das Buch größtenteils in der Ich-Form verfasst hat, lässt er auch andere Originale der Punkbewegung zu Wort kommen. So kommen nicht nur die anderen Bandmitglieder der Sex Pistols, sondern auch Leute wie Siouxsie Sioux oder Lemmy zu Wort. Diese schlagen jedoch keine unabhängigen Kapitel auf, sondern werden im Zuge von Jones’ Erzählungen zitiert.
„Meine Sex Pistols Geschichte“ ist also nicht nur ein Einblick in die Punkbewegung und die Entstehung einer der bekanntesten Bands dieser Ära, sondern auch ein intensives Porträt des genialen wie problematischen Gitarristen Steve Jones. Jones spricht nicht nur über die glanzvollen Zeiten seiner Karriere, sondern auch über seine Drogenprobleme und seine Schwächen als Mensch.
Jones ist kein typischer Autor, der große Passagen umständlich ausformuliert. Sein Schreibstil ist einfach, direkt und unverblümt – genau wie er selbst. Das macht das Buch jedoch gleichzeitig sehr lesbar und authentisch.
Fans der Sex Pistols werden sicherlich ihre Freude an diesem Buch haben. Doch auch Leser, die nicht mit der Punkbewegung vertraut sind, können von Steve Jones’ Geschichte und seinen Einblicken in eine der bedeutendsten Musikbewegungen aller Zeiten profitieren. Das Buch zeigt nicht nur den Werdegang der Sex Pistols auf, sondern beleuchtet auch die kulturellen und sozialen Umstände, die dazu beigetragen haben, dass der Punk zu einer Bewegung wurde, die bis heute Nachhall findet.
Abschließend sei erwähnt, dass Steve Jones und der Co-Autor Ben Thompson in ihrem Werk ein Kunstwerk erschaffen haben, das gleichermaßen unterhaltsam wie aufschlussreich ist. Jones’ überraschende Ehrlichkeit und Offenheit machen das Buch zu einer unbedingten Leseempfehlung für jeden, der sich für Musikgeschichte interessiert.