Robert Mugabe, der ehemalige Präsident Simbabwes, gilt vielen als ein Held der afrikanischen Unabhängigkeitsbewegung. Doch in Wahrheit war der Mann ein brutaler Diktator, der sein Volk unterdrückte und das Land ins Elend stürzte. In dem Buch „Mugabe – Ein afrikanischer Tyrann“ von Christoph Marx wird das Leben und Wirken Mugabes schonungslos beschrieben.
Marx erzählt die Geschichte Mugabes beginnend bei seiner Kindheit im damaligen Rhodesien, dem heutigen Simbabwe. Schon früh zeigte sich bei Mugabe eine unersättliche Gier nach Macht und Einfluss. Als er schließlich in den 1970er Jahren an die Spitze der ZANU-PF Partei gelangte, begann eine Ära der Gewalt und Unterdrückung.
Eindrücklich beschreibt Marx, wie Mugabe Oppositionelle verfolgen und mundtot machen ließ, und wie er seine eigene Armee und einen Geheimdienst aufbaute, um seine Macht zu sichern. Besonders schockierend sind die Schilderungen der letzten Jahre seines Regimes, als die Bevölkerung zunehmend unter Armut und Inflation leiden musste. Hungersnöte und Menschenrechtsverletzungen waren an der Tagesordnung.
Christoph Marx gelingt es, ein komplexes Bild von Mugabes Leben zu zeichnen, das auch die vielen Widersprüche beleuchtet, die diesen Mann auszeichnen.
Mugabe war zweifellos ein Mann mit vielen Talenten. Er war ein begabter Redner und ein geschickter Taktiker. Doch diese Talente setzte er ausschließlich für seine eigene Macht und sein eigenes Wohl ein. Marx zeigt, wie Mugabe immer wieder versuchte, seine Konkurrenten auszuschalten und seine politischen Gegner zu vernichten. Seine Herrschaft hat Simbabwe in den Abgrund gestürzt, und die Erinnerungen an diese Schreckensjahre werden noch lange Zeit im Gedächtnis der Menschen bleiben.
Bemerkenswert ist, dass Mugabe trotz seiner Verbrechen in Afrika immer noch Verehrung zuteil wird. Viele sehen in ihm einen Helden, der für die Freiheit seines Volkes gekämpft hat. Doch Marx zeigt, dass Mugabe nie ein Freiheitskämpfer war, sondern immer ein skrupelloser Machtmensch, der seine Macht auf Kosten anderer ausbauen wollte.
Christoph Marx ist Professor für Außereuropäische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen. In seiner Arbeit beschäftigt er sich vor allem mit der Geschichte der Apartheid in Südafrika, der Geschichte der indischen Diaspora, der Kolonialgeschichte Afrikas, Nordamerikas und der Karibik, mit Simbabwe und den kolonialen und nationalen Geschichtsmythen Afrikas.