Die Politikerin Zaklin Nastić tut in ihrem Buch „Aus die Maus – Der Blick von unten auf die da oben“ ihren Unmut über den Zustand der Gesellschaft, der Welt und insbesondere ihrer Partei kund. Als Menschenrechtspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion hat sie genug Gründe zur Klage. Doch statt zu jammern und zu polemisieren, setzt sie sich in einer sachlichen Bestandsaufnahme kritisch mit der Gegenwart auseinander.
In ihrem Buch gibt sie einen schonungslosen Blick auf die deutsche Politik und Gesellschaft. Sie führt uns vor Augen, wie reich, mächtig und privilegiert eine Elite sein kann und wie wenig diese Elite bereit ist, die Welt in der sie lebt, gerechter zu machen. Sie zeigt, wie der politische Diskurs von der „political correctness“ dominiert wird, was dazu führt, dass wichtige kontroverse Debatten nicht geführt werden können.
Nastić prangert nicht nur die Heuchelei von Christdemokraten und Liberalen an, sondern geht auch hart mit der rot-grünen Regierungspolitik ins Gericht, und nimmt ihre eigene Partei, die oft opportunistisch politische Zugeständnisse macht, ins Visier. Nastić kritisiert vor allem die Tatsache, dass in Deutschland Außenpolitik oft auf der Grundlage von moralischen Kategorien gemacht wird. Trotz berechtigter Empörung argumentiert Nastić immer in der Überzeugung, dass Veränderung möglich ist. Dazu braucht es aber Mehrheiten, für die sie streitet. Auf der Straße wie im Parlament.
Żaklin Jadwiga Sarah Nastić ist eine polnisch-deutsche Politikerin der Partei Die Linke. Nastić wurde 1980 in Polen geboren. Sie kam 1990 nach Hamburg und studierte später Slawistik. Seit 2017 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestags.