„Schöner als der Tod – Das Leben der Sybille Schmitz“ von Friedemann Beyer ist eine Biografie über eine der außergewöhnlichsten Schauspielerinnen im deutschen Film, die leider viel zu früh von uns gegangen ist. Sybille Schmitz galt in den 30er Jahren als die schönste Frau des deutschen Films und war eine Schauspielerin mit einer starken, unverwechselbaren Eigenart. Doch ihr Leben war geprägt von Höhen und Tiefen, von Anfeindungen und Intrigen, von Liebe und Isolation.
Beyer erzählt in seinem Buch einfühlsam und detailliert von Schmitz‘ Leben, angefangen von ihrer Kindheit in Darmstadt bis hin zu ihrem tragischen Selbstmord im Jahr 1955. Dabei greift er auf eine Vielzahl von Quellen zurück, darunter Briefe, Tagebücher, Zeitungsartikel und Interviews mit Zeitzeugen. Insbesondere die Zitate aus Schmitz‘ eigenen Aufzeichnungen und Briefen geben dem Buch eine besondere Authentizität und Intimität.
Das Buch zeichnet ein umfassendes Bild von Schmitz‘ Leben und Karriere, von ihren Anfängen am Theater bis hin zu ihren größten Filmerfolgen wie „Fährmann Maria“ oder „Jud Süß“. Dabei wird deutlich, dass Schmitz das klassische Schönheitsideal ihrer Zeit nicht erfüllte, sondern mit ihrer androgynen Schönheit und ihrem unkonventionellen Auftreten auffiel. Sie war eine Künstlerin, die sich nicht den Erwartungen anderer unterordnete, sondern ihre eigene Vision verfolgte. Das machte sie zu einer der interessantesten Persönlichkeiten im deutschen Film.
Besonders interessant ist auch das Kapitel über Schmitz‘ Konflikt mit Joseph Goebbels und dessen Filmzensur. Schmitz wehrte sich gegen die Eingriffe des NS-Regimes in die Kunst und verweigerte sich den Machenschaften der Nazis. Das führte dazu, dass sie von der Ufa verbannt wurde und ihre Karriere einen herben Rückschlag erlitt. Auch hier zeigt Beyer, wie Schmitz ihren eigenen Weg ging und dabei ihren Prinzipien treu blieb. Sie kämpfte für ihre Kunst und für ihre Überzeugungen, auch wenn das schwere Konsequenzen hatte.
„Schöner als der Tod – Das Leben der Sybille Schmitz“ eine beeindruckende Biografie über eine faszinierende Persönlichkeit, die viel zu lange im Schatten der Geschichte stand. Friedemann Beyer gelingt es, Schmitz‘ Leben und Werk auf eindrucksvolle Weise zu beleuchten und dabei auch die gesellschaftlichen und politischen Umstände ihrer Zeit zu berücksichtigen. Das Buch ist nicht nur für Filmfans und Cineasten eine Bereicherung, sondern für jeden, der sich für die Arbeit und das Leben von außergewöhnlichen Künstlern interessiert.
Friedemann Beyer, der Autor des Buches, ist ein renommierter deutscher Filmkritiker und Autor. Er hat zahlreiche Bücher und Artikel über Film und Filmgeschichte veröffentlicht und ist ein ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet. In „Schöner als der Tod – Das Leben der Sybille Schmitz“ zeigt Beyer einmal mehr sein Gespür für die Feinheiten und Nuancen von Film und Kunst. Durch seine akribische Recherche und seine sensible Herangehensweise gelingt es ihm, Schmitz‘ Leben und Leistung gebührend zu würdigen und dabei auch die gesellschaftlichen und politischen Ereignisse ihrer Zeit in den Blick zu nehmen. Das Buch ist damit nicht nur ein faszinierendes Porträt einer Schauspielerin, sondern auch ein Zeitdokument und ein Beitrag zur deutschen Filmgeschichte.
