Immer wieder verlassen Bürger den Gerichtssaal mit einem Gefühl der Ohnmacht und des Unverständnisses. Das Vertrauen in die Justiz schwindet zunehmend, denn Urteile scheinen zu milde, Täter können nicht konsequent verfolgt werden und unschuldige Menschen werden oft fälschlicherweise beschuldigt. Das Buch „Schreiend ungerecht – Alltägliche Justizskandale in Deutschland“ des bekannten Strafverteidigers Burkhard Benecken beleuchtet diese Missstände anhand von elf erschütternden Fällen und gibt Einblick in die tägliche Arbeit der Polizei, Rechtsanwälte und Gerichte. Schnell wird dabei klar, dass Strafverfahren oft durch Willkür und Ungerechtigkeit geprägt sind.
Die in diesem Buch geschilderten Fälle zeigen auf verstörende Art und Weise, wie ungerecht es in Strafverfahren, die ja eigentlich zu Wahrheit und Gerechtigkeit führen sollen, zugehen kann. Hier wird deutlich, dass die Fehler oft schon im Vorfeld gemacht werden: Nicht gewissenhaft durchgeführte Polizeiarbeit, fehlerhafte oder bewusst manipulative Arbeit von Rechtsanwälten betreffen nicht nur die Anklagebank, sondern auch Zeugen und Opfer.
Benecken gelingt es, durch seine differenzierte und klare Sichtweise, einem breiten Publikum Einblick in die Welt der Justiz zu geben und anschaulich darzustellen, wie schnell man selbst zum Opfer einer schlecht vorbereiteten oder gar willkürlich agierenden Justiz werden kann. Dadurch wird das Buch nicht nur zu einem wichtigen Beitrag über die aktuelle Situation im deutschen Strafrechtssystem, sondern auch zu einer spannenden und fesselnden Lektüre.
Was man dabei lernt, ist, dass man selbst schnell zum scheinbaren Schuldigen werden kann. Benecken fordert ein kritisches Hinterfragen des Strafverfahrens und bessere Rahmenbedingungen für eine vernünftige Strafverfolgung, damit Fälle, wie die hier geschilderten, möglichst nicht mehr vorkommen.
Burkhard Benecken ist einer der bekanntesten Strafverteidiger in Deutschland. Seit 15 Jahren arbeitet er in der Kanzlei Benecken & Partner, einer der renommiertesten Strafrechtskanzleien der Bundesrepublik. Bundesweite Bekanntheit erlangte er durch seine prominenten Mandanten unter anderem aus Film und Fernsehen.