Allison Patakis Roman „Sisi – Kaiserin wider Willen“ basiert auf der wahren Geschichte von Kaiserin Elisabeth von Österreich. Das Buch bietet einen faszinierenden Einblick in das Leben einer der bekanntesten Persönlichkeiten der Geschichte Europas. Mit großem Talent für historisches Erzählen gelingt es Allison Pataki, die Fakten nahtlos in den Roman einzubringen und den Leser und die Leserin tief in das Leben am Hof der Habsburger eintauchen zu lassen.
Die junge, relativ frei aufgewachsene, bayrische Prinzessin Elisabeth findet sich nach ihrer Heirat mit Franz Josef I. völlig unvorbereitet am streng reglementierten Wiener Hof wieder, einem Zentrum politischer Intrigen und feudaler Ränkespiele. Pataki beschreibt auf einfühlsame Weise die Konflikte, die Sisi als junge Frau am Hofe hat. Die unerfahrene Kaiserin liebt ihren Mann, doch sie kämpft damit, ihre Rolle als Monarchin auszufüllen, ohne dabei ihre eigene Persönlichkeit zu verlieren.
Die Freiheit des Einzelnen gegenüber politischen Konventionen und Erwartungen ist eines der zentralen Themen des Buches. Sisi hadert mit den Zwängen, die ihre Rolle als Kaiserin mit sich bringt. Sie widersetzt sich den Erwartungen ihrer Familie und ihrer Berater und kämpft dafür, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.
Pataki versteht es, dem Leser und der Leserin eine Vorstellung von der Faszination zu vermitteln, die Sisi auf das österreichische Volk ausübte, von ihrer Reiselust und Rastlosigkeit, ihren Fluchten aus der Enge des Hofes, und ihrem unabhängigen Charakter, der oft als rebellisch empfunden wurde. Auch ihr Engagement für soziale und politische Reformen und ihr Eintreten für einen Ausgleich mit Ungarn spielten eine Rolle für die Wahrnehmung der Kaiserin durch die Gesellschaft ihrer Zeit. Patakis gründliche Recherche und ihre Fähigkeit, historische Ereignisse mit Fiktion zu verweben, machen ihren Roman zu einem fesselnden und informativen Lesevergnügen.
Allison Pataki studierte Anglistik in Yale und arbeitete als Journalistin für die New York Times, ABC News, The Huffington Post und andere, sowie für zahlreiche Fernsehsender, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte.