In diesem Buch erzählt Terry Pratchett die Geschichte von Tod, dem Sensemann der Scheibenwelt. Seine Aufgabe ist es, unparteiisch und regungslos diejenigen abzuholen, deren Lebensuhr abgelaufen ist.
In „Alles Sense“ erlebt der Leser Tod von einer ungewohnten Seite. Der sonst so unbewegliche und unparteiische Hänker zeigt plötzlich Interesse an den Menschen. Das gefällt seinen Vorgesetzten nicht, die ihn kurzerhand in den Ruhestand schicken. Doch Tod kann nicht untätig bleiben und entschließt sich, als Farmgehilfe zu arbeiten. Immer wieder gerät er dabei in chaotische Situationen, da wegen seiner Abwesenheit Unmengen an Lebensenergie nicht abgeholt werden und die Verstorbenen in einer Art Zwischenwelt verweilen.
Dies führt zu einer bislang nie dagewesenen Situation auf der Scheibenwelt. Es gibt so viele nicht abgeholte Seelen, dass sich diese zu einer Selbsthilfegruppe für Untote zusammenschließen. Das sorgt für humorige und amüsante Situationen, aber auch der Ernst der Lage wird deutlich.
Der Autor versteht es, auf sehr unterhaltsame Art und Weise, gesellschaftskritische Themen zu behandeln. So geht es in „Alles Sense“ um den Wert von Leben und Tod, um das Wesen der Seele und um die Frage, was passiert, wenn der Tod nicht mehr funktioniert. Aber genauso behandelt er auch den täglichen Wahnsinn, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen. So wird aus der Idee einer Selbsthilfegruppe für Untote eine Persiflage auf Streit und Intrigen in Therapiegruppen.
Terry Pratchett schafft es wie kein anderer, eine Welt zu erschaffen, die absolut fantastisch, aber dennoch glaubwürdig und ein Spiegelbild unserer eigenen Gesellschaft ist. Seine Charaktere sind liebenswert und skurril, aber auch zutiefst menschlich. Der Tod, der in „Alles Sense“ eine Hauptrolle spielt, wird bei Pratchett nicht als düsterer Sensenmann gezeichnet, sondern als Figur mit Gefühlen und Gedanken, die er auf seine eigene Art und Weise zum Ausdruck bringt.
Trotz seines Todes im Jahr 2015 ist Terry Pratchett noch immer präsent. Sein Werk hat eine Generation von Fantasy-Liebhabern geprägt und seinen Platz in der Geschichte der Literatur sicher. Mit seinen „Scheibenwelt“-Romanen hat er nicht nur eine eigene Welt erschaffen, sondern auch eine Sichtweise auf das Leben und auf unsere Welt vermittelt, die bis heute nachwirkt.
„Alles Sense“ ist ein wunderbarer Roman, der zum Nachdenken anregt, aber auch zum Lachen. Pratchetts Sprachstil und seine Fähigkeit, komplexe Themen auf sehr unterhaltsame Art und Weise zu behandeln, machen das Buch zu einem absoluten Lesevergnügen. Wer noch nichts von Terry Pratchett gelesen hat, sollte unbedingt mit diesem Buch beginnen!