R.F. Kuangs „Babel“ ist ein spannender Fantasy-Roman, der die Reise von Robin Swift verfolgt, einem jungen Waisenkind aus Kanton, China, das auf der Suche nach Wissen und Macht nach England kommt. In dieser epischen Geschichte wird Robin von Professor Lovell unter seine Fittiche genommen und in das Royal Institute of Translation der Universität Oxford aufgenommen, auch bekannt als Babel. Hier beginnt für Robin ein aufregendes Abenteuer voller magischer Geheimnisse, Mysterien und unmöglicher Herausforderungen.
Gleich zu Beginn von „Babel“ werden die Leser/innen in eine Welt voller Magie und Intrigen gestoßen. Durch R.F. Kuangs lebendige Beschreibungen werden wir in die belebten Straßen des 19. Jahrhunderts von London versetzt, wo Robin beginnt, mächtige Geheimnisse über sich selbst aufzudecken, die weit über das gewöhnliche Wissen hinausgehen. Mit der Hilfe einiger unwahrscheinlicher Verbündeter, darunter ein schelmischer Straßenjunge und ein brillanter chinesischer Gelehrter, entdeckt er, wie seine Erfahrungen in China ihm helfen können, mächtige magische Kräfte in Babel freizusetzen, die die Welt um ihn herum revolutionieren könnten.
„Babel“ bietet nicht nur eine spannende Geschichte mit jeder Menge Nervenkitzel und Wendungen, sondern ist auch ein wichtiger Kommentar zu Kolonialismus und Imperialismus in dieser Epoche der Geschichte. Während Robin durch beide Welten navigiert, die eine voller traditioneller Bräuche, die andere voller westlicher Sitten, erhalten wir Einblicke in die Interaktion zwischen den verschiedenen Kulturen in einer Zeit, in der viele noch nichts über ihre jeweilige Gesellschaft wussten. Wir sehen auch, wie einige Personen ihre Privilegien nutzen, um andere auszubeuten oder ihre Macht über sie zu erhalten, ohne Rücksicht auf Gerechtigkeit oder Moral.
Alles in allem ist „Babel“ eine unterhaltsame Geschichte voller Spannung und unerwarteter Wendungen, die die Leser/innen bis zum Ende fesseln wird. Dank Kuangs einzigartigem Schreibstil und ihrer klugen Auseinandersetzung mit Themen wie Kolonialismus, Rassismus und kulturellen Identitätskonflikten in dieser Zeit der britischen Geschichte werden die Leserinnen und Leser noch lange nach dem Umblättern der letzten Seite über vieles nachdenken können.
R.F. Kuang ist eine gefeierte Autorin, die für ihre fantasievollen Geschichten mit komplexen Charakteren aus unterschiedlichen Milieus gelobt wurde. Ihr Debütroman „The Poppy War“ wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Nebula Award für den besten Roman im Jahr 2019, was ihr weltweit Anerkennung im Fantasy-Genre einbrachte, sie knüpfte an diesen Erfolg mit zwei Fortsetzungen für „The Poppy War“ an, „The Dragon Republic“ (2019) und „The Burning God“ (2020). Derzeit lebt sie in Maryland, wo sie an der Johns Hopkins University kreatives Schreiben unterrichtet und gleichzeitig an ihrem nächsten Buchprojekt arbeitet.