Eine neue posthumane Gesellschaft, das Pendeln zwischen Parallelwelten und die Aussicht auf eine künstliche Intelligenz von gewaltigen Ausmaßen, all das und noch viel mehr bietet „Der Lange Kosmos“ von Terry Pratchett und Stephen Baxter. Der fünfte und letzte Teil der „Lange Erde“-Reihe wartet mit einer spannenden Geschichte auf, die Science Fiction-Fans und alle, die es werden wollen, gleichermaßen faszinieren dürfte.
In „Der Lange Kosmos“ geht es um eine geheimnisvolle Botschaft aus der Mitte der Galaxie, die die superintelligenten Next auf den Plan ruft. Die Baupläne für eine künstliche Intelligenz von gewaltigen Ausmaßen sollen darin enthalten sein, ein Computer, der nicht nur die Position der Langen Erde im Kosmos für immer verändern könnte, sondern auch die Frage nach dem Sinn des Lebens beantworten könnte. Doch niemand kennt den Sender der Botschaft, und niemand weiß, ob seine Absichten friedlich sind.
Es ist erfrischend zu sehen, wie Pratchett und Baxter ein solch komplexes Thema behandeln. Sie vermeiden es, den Lesern zu viele technische Details aufzudrücken, wodurch die Handlung gut verständlich und die Charaktere realitätsnah wirken. Die beiden Autoren ergänzen sich dabei wunderbar: Pratchetts filigranes Sprachgefühl und Baxters wissenschaftliches Know-How tragen gleichermaßen zur eigentlichen Erzählweise bei. Zusammen bringen sie eine perfekte Mischung aus Science Fiction, Humor und spannender Erzählung auf den Tisch.
Neben der Geschichte, die sich um die Nexts und den Bau des künstlichen Gehirns dreht, bietet „Der Lange Kosmos“ aber auch eine große Portion Weltraum-Abenteuer. Eine Entdeckungsreise durch parallel existierende Planeten, Begegnungen mit anderen Wesen und letztendlich die Suche nach dem Sender der Botschaft machen das Buch zu einem kurzweiligen Lesevergnügen.
Gleichzeitig regt „Der Lange Kosmos“ aber auch zum Nachdenken an. Die Frage nach Sinn und Zweck des Lebens begleitet den Leser durch das gesamte Buch und sorgt für einen philosophischen Unterton. Wie weit darf unsere technologische Entwicklung gehen? Welche Auswirkungen haben unsere Entscheidungen auf die Welt und auf die Gesellschaft? Das sind Fragen, die zum Ende des Buches hin immer deutlicher werden.
Terry Pratchett, der leider im Jahr 2015 verstarb, war ein britischer Schriftsteller, der vor allem mit seinen „Scheibenwelt“-Romanen bekannt wurde. Stephen Baxter wiederum ist ein britischer Science Fiction-Autor, der bereits zahlreiche Preise gewonnen hat. Beide haben sich im Laufe ihrer Karriere einen Namen gemacht und ihre unterschiedlichen Schreibstile ergänzen sich hier perfekt. „Der Lange Kosmos“ ist nicht nur ein würdiger Abschluss der „Lange Erde“-Reihe, sondern auch ein Zeugnis ihrer außergewöhnlichen Talenten.
Zusammenfassend kann man „Der Lange Kosmos“ wärmstens empfehlen. Wer die vorherigen Bände der „Lange Erde“-Reihe gelesen hat, wird sich über das Wiedersehen altbekannter Charaktere freuen. Aber auch Neueinsteiger in die Welt von Terry Pratchett und Stephen Baxter werden sich schnell zurechtfinden und von der Geschichte in den Bann gezogen werden!