Stefanie Lasthaus hat mit „Frau Holles Labyrinth“ einen fesselnden Fantasy-Roman verfasst. Die Geschichte folgt Mary, einer jungen Frau, die zum 21. Geburtstag ihrer Schwester aufs Land reist. Als ein Streit zwischen den beiden Schwestern dazu führt, dass Mary in einen Brunnen klettern muss, um ein Amulett zu holen, findet sie sich in einer anderen Welt wieder, einem geheimnisvollen Labyrinth, das von Frau Holles beherrscht wird.
In „Frau Holles Labyrinth“ werden die Leser sofort in die komplexe Handlung und die einzigartige Welt hineingezogen, die die Autorin geschaffen hat. Lasthaus malt lebendige Bilder von diesem dunklen Reich, in dem die Erinnerungen aller Menschen gelöscht wurden und sie unter der unterdrückenden Herrschaft von Frau Holle stehen. Es ist ein Ort, der gleichzeitig beängstigend und seltsam verlockend ist, so dass es schwierig ist, wegzuschauen, auch wenn du spürst, dass hinter jeder Ecke eine Gefahr lauert.
Lasthaus gelingt es auch hervorragend, ihre Charaktere im Laufe des Buches zu entwickeln. Du lernst Mary und Moira wirklich kennen, denn ihre Beziehung wird durch ihre Interaktionen miteinander und durch ihre verschiedenen Begegnungen im Labyrinth weiter erforscht. Marys innerer Kampf mit der Wiedererlangung ihrer Erinnerungen wird herzzerreißend geschildert und trägt zur Komplexität ihrer Charakterentwicklung bei. Andere Charaktere wie Frau Holle, die gleichermaßen Angst und Macht ausstrahlt, sind ebenso fesselnd und tragen dazu bei, diese dystopische Umgebung mit Leben zu füllen.
Insgesamt ist „Frau Holles Labyrinth“ ein spannender Fantasy-Roman mit vielen Wendungen, der die Leser bis zur letzten Seite fesselt. Stefanie Lasthaus ist es hervorragend gelungen, eine lebendige Welt zu erschaffen, die Elemente aus den Genres Steampunk, Abenteuer, Horror und Fantasy in einer unvergesslichen Geschichte vereint. Ihre umfangreiche Erfahrung als Autorin zeigt sich in ihren detaillierten Beschreibungen und der meisterhaften Entwicklung der Charaktere, die ein wahrhaft fesselndes Leseerlebnis für alle schaffen, die etwas suchen, das über den Tellerrand der modernen Literatur hinausgeht.