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Die siebte Sprachfunktion von Laurent Binet

by BuecherFee

In Laurent Binets Roman „Die siebte Sprachfunktion“ nimmt der Autor die Leser mit auf eine Reise voller Geheimnisse, Spannung und Intrigen, während sie Inspektor Bayard bei seinen Ermittlungen zum Tod des berühmten französischen Philosophen Roland Barthes begleiten. Die Geschichte, die im Frühjahr 1980 in Paris spielt, fesselt den Leser, indem sie ein komplexes Geflecht von Personen und Ereignissen um den frühen Tod von Roland Barthes spinnt.

Im Mittelpunkt des Romans steht Inspektor Bayard, ein altgedienter Polizist, der keine Geduld mit denjenigen hat, die er als „linke Taugenichtse“ ansieht, die „Frankreichs Kultur gefährden“. Er wird mit der Untersuchung eines mysteriösen Unfalls beauftragt, der sich nach einem Abendessen mit Mitterrand ereignet hat und bei dem der bekannte Philosoph Michel Foucault behauptet, es habe sich um Mord gehandelt. Während Bayard den Hinweisen zahlreicher Personen und Hinweisen aus bizarren Zufällen und Zufallsbegegnungen folgt, werden die Leser auf eine spannende Reise mitgenommen, während sie versuchen, dieses komplexe Geheimnis gemeinsam mit ihm zu enträtseln.

Das Buch befasst sich auch mit tieferen philosophischen Fragen zur Sprache und ihrer Rolle in unserem Leben. Es bietet einen faszinierenden Blick auf Roland Barthes‘ Arbeit zur Semiologie und darauf, wie seine Theorien die Linguistik der Neuzeit geprägt haben. Nach Binet ist Sprache ein sich ständig veränderndes Phänomen, da sie stark vom Kontext und der Interpretation abhängt. Seine Ansicht wird durch die Tatsache untermauert, dass jede Figur ihre eigene Art zu sprechen und zu interpretieren hat, was Bayard im Laufe seiner Untersuchung herauszufinden versucht.

Insgesamt ist „Die siebte Sprachfunktion“ ein nachdenklich stimmender Thriller voller Spannung, der den Leser bis zur letzten Seite fesselt. Die Geschichte verbindet mühelos Philosophie mit politischer Geschichte, denn sie führt den Leser zurück ins Paris des Jahres 1980, in die Zeit von François Mitterrands Wahlkampf gegen Valéry Giscard d’Estaing.

Laurent Binet ist bekannt für seine Arbeit in den Bereichen Literatur und Geschichte; er hat mehrere Romane wie „HHhH“ und „Die siebte Sprachfunktion“ geschrieben, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden, darunter der Prix Goncourt du Premier Roman (2010) für „HHhH“ und der Prix Interallié (2015) für „Die siebte Sprachfunktion“. Für seine Werke, in denen er sich mit kontroversen Themen im Zusammenhang mit der Nazi-Besatzung während des Zweiten Weltkriegs sowie mit aktuellen politischen Fragen, mit denen Frankreich heute konfrontiert ist, auseinandersetzt, hat er in ganz Europa viel Lob erhalten. Sein neuestes Buch gibt den Lesern einen Einblick in die Art und Weise, wie Sprache unsere Realität formt, und erforscht dabei Themen, die sowohl für die heutige Gesellschaft als auch für historische Kontexte relevant sind.

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