„Tagebuch meines Verschwindens“ von Camilla Grebe ist ein fesselnder Krimi, der die Geschichte eines ungelösten Falls in der kleinen, trostlosen und düster-vorhersehbaren Stadt Omberg erzählt. Als eine tote Frau an dem Ort entdeckt wird, an dem Jahre zuvor das Skelett eines jungen Mädchens gefunden worden war, reißt dies alte Wunden auf und zwingt die Strafverfolgungsbehörden, sich einem Fall zu stellen, den sie für immer begraben glaubten.
Die zentrale Figur des Romans ist Hanne, eine Profilerin, die mit der Untersuchung der Morde beauftragt wurde. Obwohl sie bereits vor Jahren an demselben Fall gearbeitet hat, kann sie sich plötzlich an keine Details oder Untersuchungsergebnisse erinnern. Während Hanne versucht, die Geschehnisse zu enträtseln, wird der Leser durch unheimliche Wendungen und auf dem Weg zur Entdeckung einer unerwarteten Wahrheit begleitet.
Die Geschichte schreitet schnell voran, mit einem spannenden Tempo, das den Leser nie zu bequem werden lässt. Jede neue Information führt zu einer weiteren mysteriösen Ebene, während die Charaktere ständig vor schwierige moralische Entscheidungen gestellt werden, die ihre Angst und innere Zerrissenheit noch verstärken.
Camilla Grebe hat einen intensiven psychologischen Thriller mit interessanten Charakteren und komplexen Beziehungen geschaffen, der erforscht, was passieren kann, wenn Menschen mit schwierigen Entscheidungen zwischen richtig und falsch konfrontiert werden. Ihre anschaulichen Beschreibungen machen es dem Leser leicht, bis zur letzten Seite in diese Welt voller Spannung, Intrigen und Geheimnisse einzutauchen. Das Buch fesselt den Leser mit seiner exzellenten Erzählkunst, die dafür sorgt, dass man es so schnell nicht wieder vergisst.
Camilla Grebe wurde 1965 in Schweden geboren und wuchs außerhalb von Göteborg in der Gemeinde Mölndal zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Åsa Larsson auf, die ebenfalls Autorin ist. Sie studierte Literatur an der Universität Stockholm und arbeitete anschließend in verschiedenen Unternehmen im Bereich Marketing und Kommunikation, bevor sie 2010 mit ihrem ersten Buch „Wenn das Eis bricht“ hauptberuflich als Autorin tätig wurde. Seitdem hat sie mehrere andere Bücher wie „Die Therapeutin“ (2009) verfasst und zusammen mit ihrer Schwester Åsa Larsson zwei Romane unter dem gemeinsamen Pseudonym „Larsson & Grebe“ veröffentlicht.