„Drei Takte vor Eduard!“ – das klingt wie eine musikalische Herausforderung. Doch Karin Winckelmann schreibt in ihrem Buch nicht in erster Linie über schwierige Noten, sondern über die Freude am Gesang und darüber, wie sie selbst ohne große Vorkenntnisse zum Chorgesang gefunden hat.
Das Buch ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, in denen die Autorin von ihren Erlebnissen als Chormitglied erzählt. Dabei geht es nicht nur ums Singen, sondern um die Menschen und Geschichten hinter der Musik. Winckelmann beschreibt die unterschiedlichen Charaktere im Chor, die Herausforderungen beim Üben und Aufführen von Stücken und die Freundschaften, die im Laufe der Jahre entstanden sind.
Interessant ist auch der Einblick, den die Autorin in die Welt der Musik gibt. Sie erzählt von ihren Gesangs- und Klavierlehrern und von den Dirigenten, die bei der Probenarbeit oft hart, aber gerecht waren. Besonders spannend sind die Kapitel, in denen es um die Zusammenarbeit mit einem Opernsänger und um die Mitwirkung in der Statisterie des Theaters geht. Hier wird deutlich, wie viel Arbeit und Leidenschaft in einer Opernproduktion steckt.
Neben den lustigen und spannenden Anekdoten gibt es aber auch traurige Momente in dem Buch. Winckelmann erzählt von Chormitgliedern, die verstorben sind, und von den emotionalen Abschieden, die damit verbunden waren. Auch das Thema Lampenfieber kommt zur Sprache: Jeder im Chor kennt es und jeder geht damit anders um.
„Drei Takte vor Eduard!“, ist ein unterhaltsames und warmherziges Buch, das die Freude am Gesang und die Gemeinschaft im Chor in den Mittelpunkt stellt. Auch für Leserinnen und Leser, die selbst nicht singen, ist es interessant, einen Einblick in diese Welt zu bekommen.
Zum Schluss noch ein paar Worte zur Autorin. Karin Winckelmann ist Journalistin und Schriftstellerin. Sie hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht, darunter auch einen Erzählband über ihr Leben in Spanien. Wie man aus „Drei Takte vor Eduard!“ erfährt, ist sie selbst seit vielen Jahren aktives Chormitglied und hat sowohl im klassischen als auch im modernen Bereich Erfahrungen gesammelt. Ihre Begeisterung für die Musik und für das Schreiben spiegelt sich in dem Buch wider. Und wer weiß, vielleicht animiert es Leserinnen und Leser dazu, selbst einmal in einen Chor zu gehen.