„Ich war eine Ärztin in Auschwitz“ ist ein erschütternder Bericht einer Überlebenden des Holocausts. Gisella Perl beschreibt ihre Erfahrungen als Frauenärztin im Konzentrationslager von Auschwitz, wo sie zwei Jahre lang interniert war und trotz der unmenschlichen Bedingungen versuchte, Mitinsassinnen vor dem Tod zu bewahren.
Die Autorin wurde im Mai 1944 zusammen mit ihrer Familie aus Ungarn nach Auschwitz deportiert. Als Ärztin wurde sie im Frauenlager eingesetzt und musste die grausamen Experimente des berüchtigten Lagerarztes Josef Mengele mitansehen. Mengele missbrauchte Frauen als Versuchskaninchen und viele von ihnen starben qualvoll.
Perl riskierte viel, indem sie heimlich Abtreibungen durchführte, um Frauen vor Mengeles sadisitischen Übergriffen zu bewahren. Wäre sie entdeckt worden, hätte das ihren Tod bedeutet. Sie beschreibt die menschenverachtenden Bedingungen im Lager, das unentwegte Ringen um Würde und ein würdevolles Überleben. Ihre Schilderungen belegen eindrücklich die menschverachtende Haltung das Nazi-Regimes und sein Ziel, die jüdische Bevölkerung zu vernichten.
„Ich war eine Ärztin in Auschwitz“ ist ein bewegendes Zeitdokument, ein Buch, das die Erinnerung an die Opfer des Holocausts wachhält, um eine Wiederholung solcher Gräueltaten zu verhindern.
Gisella Perl (1907–1988) war eine jüdische Gynäkologin aus der damals zu Ungarn gehörenden rumänischen Stadt Sighet. 1944 wurde sie mit ihrer Familie in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie ihre Eltern, ihren Sohn und weitere Angehörige verlor. Sie überlebte, emigrierte 1947 in die USA und veröffentlichte ein Jahr später als eine der ersten ein Buch über Auschwitz. Im Mount Sinai Hospital in New York arbeitete sie erfolgreich als Gynäkologin. 1979 ging sie zusammen mit ihrer Tochter nach Israel und lebte dort bis zu ihrem Tod.